FCR Duisburg - 1. FFC Frankfurt 1:6 (1:2)

Nachdem Potsdam in den ersten beiden Bundesliga-Spielen wenig Brilliantes zeigte, musste man wohl am 8. Oktober von DEM Topspiel der Hinrunde sprechen: der Vize-Meister empfängt den Meister, das war selbst der ARD-Sportschau eine Berichterstattung wert. Der Stadionsprecher bezeichnete das Spiel als "das ultimative Spitzenspiel überhaupt" und unglaubliche 1900 Zuschauer pilgerten ins PCC-Stadion nach Homberg.
Beide Mannschaften begannen mit großem Respekt voreinander, die Partie begann sehr mittelfeldlastig, Torchancen gab es in den ersten zehn Minuten keine. Duisburg hatte danach die erste kleine Chance nach einer Ecke, Frankfurt tauchte das erste Mal in der 15. Minute nach einem Freistoß gefährlich vor dem Duisburger Tor auf. Während Duisburg auf den sonstigen Positionen noch halbwegs kompakt agierte, schien die linke Abwehrseite immer etwas zu anfällig. In der 16. Minute setzten sich die Gäste über diese Seite durch, Kerstin Garefrekes stand frei vor dem Tor und stolperte den Ball irgendwie zum 1:0 über die Linie. Schnell hätte es auch 0:2 stehen können, doch Kathrin Längert parierte drei Minuten später stark gegen Birgit Prinz. Auch die Duisburgerinnen hatten mehr Durchschlagskraft über ihre rechte Abwehrseite, die gute Jennifer Oster leitete in der 22. und 23. Minute jeweils schöne Angriffe ein, die aber letztlich nicht in Zählbares umgemünzt werden konnten. Es war inzwischen eine richtig muntere, attraktive Bundesliga-Partie geworden, in der 25. Minute traf Frankfurt nur die Latte, eine Minute später nutzte Oster das Chaos nach einem Grings-Angriff und schob den Ball an Silke Rottenberg vorbei zum Ausgleich ein. Das Match war wieder offen, doch die Duisburger Hoffnungen verpupfften knapp zehn Minuten später. Petra Wimbersky hatte mit der linken Abwehrseite der Gastgeberinnen erneut keine Probleme und setzte sich gekonnt zum 1:2 durch. Duisburg wankte nun, kassierte zwar bis zur Pause kein weiteres Tor und monierte kurz vor der Pause noch ein Handspiel im Frankfurter Strafraum, aber musste letztlich mit diesem Ergebnis nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit leben.
Die meisten Zuschauer hätten wohl gut daran getan, nach einer zufriedenstellenden Leistung ihrer Mannschaft in den ersten 45 Minuten glücklich nach Hause zu gehen - denn die zweite Hälfte ist leider viel zu schnell zusammengefasst: Frankfurt machte von Anfang an Druck, Duisburg war zwar sehr bemüht, aber es gelang nicht mehr viel. Stattdessen kamen die Gäste immer mehr in Torlaune. Nachdem Garefrekes zwei frühe Chancen in der zweiten Halbzeit noch versemmelte, sorgte Birgit Prinz mit dem dritten Frankfurter Treffer nach fünfzig Minuten für die Vorentscheidung. Zu allem Überfluss blieb Kathrin Längert verletzt liegen, doch auch wenn sich Ersatz-Torfrau Lena Hohlfeld bereits aufwärmte, konnte Duisburgs Torfrau die Partie beenden. Sechs Minuten später lupfte Prinz den Ball wunderschön über Längert zum vierten Treffer der Gäste. In der 64. Minute erhöhte die starke Wimbersky dann sogar auf 1:5, bevor die Partie wieder etwas mehr verflachte und Duisburg wenigstens etwas Luft zum Atmen bekam. Simone Laudehr hatte sogar noch die Chance, in der 76. Minute zu verkürzen, doch letztlich passte es zum Spiel, dass sie freistehend vor dem Tor vergab. Stattdessen krönte Birgit Prinz ihre Leistung mit dem Tor des Tages: in der 80. Minute nahm sie eine Wimbersky-Flanke per Seitfallzieher direkt und erzielte ihren dritten Treffer. Kurz vor Schluss gab es noch einen berichtenswerten Schuss von der eingewechselten Viola Odebrecht aus zwanzig Metern, bevor Frankfurt nach einer deutlich überlegenen Leistung zufrieden ein großes Spiel feiern konnte.