FCR Duisburg - SC Bad Neuenahr 1:0 (1:0)

Zum Bundesliga-Auftakt bei den Damen empfing der Deutsche Vizemeister aus Duisburg die Kurstädter aus Bad Neuenahr. Die Gastgeberinnen starteten in diese Partie sicherlich als klare Favoriten, zumal sie in der Sommerpause mehrere starke Neuzugänge zu verzeichnen hatten. Das Spiel begann mit gut zwanzig Minuten Verspätung - weil das neue Online-Spielberichtssystem des DFB versagte und man so kurzfristig auf die guten, alten Papierbögen zurückgreifen musste. Bemerkenswerten Besuch gab es übrigens auf der Tribüne zu verzeichnen: nur zwei Tage nach seiner Wahl zum DFB-Präsidenten gab sich Dr. Theo Zwanziger die Ehre - eine Geste für den Frauenfussball.
Von Anfang an agierten beide Mannschaften recht nervös. Letztlich gab es zu viele Fehler in einem recht schnellen Bundesligaspiel. Duisburg nahm zu Beginn der Partie das Heft in die Hand und hatte, nachdem Bad Neuenahr nach einer frühen Ecke zum ersten Mal das FCR-Tor in Gefahr brachte, die ersten guten Chancen. Gleich die erste nutzte Simone Laudehr, die den Ball nach einem Sonja Fuss-Freistoß aus halbrechterosition ins Neuenahrer Tor köpfte (12.). Fünf Minuten später hätte Duisburg das zweite Tor folgen lassen müssen - wiederum brachte ein Fuss-Freistoß große Gefahr für die Kurstädterinnen, doch praktisch die gesamte Duisburger Offensive nutzte in einer Kette unübersichtlicher Torsituationen die jeweilge Chance nicht, den Ball über die Linie zu bringen. Doch letztlich schien mit dieser Chance auch das Anfang vom Ende des Duisburger Drucks auf das gegnerisches Tor besiegelt zu sein, Neuenahr kam fortan immer besser ins Spiel. Das Spiel spielte sich zwar oft noch in der Gäste-Hälfte ab, war aber dort nicht wirklich für diese gefährlich. Vielmehr hätte Isabell Bachor in der 25. Minute freistehend den Ausgleich erzielen müssen, doch sie scheiterte an der starken Kathrin Längert. Die restliche erste Hälfte verlief nun sehr zerfahren, lediglich eine Chance von Inka Grings in der 43. Minute, die nach einer starken Aktion von Jennifer Oster (für die verletzt ausscheidende Francesca Weber eingewechselt) auf der rechten Seite völlig frei vor Kerstin Wasems stand und aus zirka fünf Meter freistehend am linken Pfosten vorbei schob, sollte erwähnt werden.
Dietmar Schacht war schon lange vor seinen Mädels wieder aus der Kabine gekommen - so fällt es fast schon schwer, dem Neuenahrer Trainer den Wandel seines Teams im zweiten Abschnitt zuzuschreiben. Nach der Pause spielte sich das Spiel fast ausschließlich in der Hälfte der Gastgeber ab, Neuenahr drückte praktisch über die gesamten 45 Minuten und konnte sich auch immer wieder gute Gelegenheiten erspielen. Die erste Großchance hatte Lydia Neumann, die nach einem tollen Solo von Celia Okoyino da Mbabi freistehend vor Längert auftauchte - doch Neuenahrs Nummer 16 scheiterte. Die blonde Dame im Gäste-Sturm wurde in der 72. Minute endgültig zur tragischen Figur. Wiederum stand sie aus leicht rechter Position völlig frei vor dem Tor, aber schoss Längert direkt an und scheiterte so. Nach einer Unsicherheit von der Debütantin Vanessa Martini, die die ebenfalls verletzte Anne van Bonn ersetzte, hätte Neuenahr auch in der 83. Minute den Ball ins gegnerische Tor befördern müssen.
Chancen waren genug für die Rheinland-Pfälzerinnenv vorhanden, genutzt wurde keine, so konnte eine überzeugende Leistung. Aus Duisburger Sicht kann man nur die fast entschuldigende Ansage des Stadionsprechers zitieren "Aller Anfang ist schwer: Sie sahen das 1:0 Ihrer Mannschaft - auch dafür gibt es drei Punkte". Wenn der FC Bayern München bei den Herren ein solches Spiel abliefert, redet man vom Stil einer großen Mannschaft - ehrlich muss man aber wohl klar von Glück reden.