FFC Frankfurt - FCR Duisburg 3:0 (1:0)

25. März 2007, Brentanobad Frankfurt, es wird Zeit, (praktisch) den neuen Deutschen Fussballmeister der Damen zu küren: mit einem Sieg der Frankfurter hätte man in diesem Spiel der beiden dominierenden Teams der Saison wohl schonmal den Sekt kaltstellen können, umgekehrt hätte Duisburg mit einem Auswärtssieg den Erfolg wieder völlig in eigener Hand - alles unter der "kleinen" Vorraussetzung, dass keiner der beiden Mannschaften sich in Folge eine Blöße geben würden. Somit war für Spannung gesorgt - was neben unglaublichen 2300 Zuschauern auch eine Reihe prominente Ehrengäste wie Sylvia Neid oder der gerade aus Prag eingetroffene Dr. Theo Zwanziger anzog.
Die ersten Minuten der Partie waren vom deutlichen beiderseitigem Respekt geprägt. Duisburg agierte sehr defensiv, Frankfurt fand noch kein Mittel durch die Gäste-Abwehr. Nach einer kleinen Gelegenheit der Duisburgerinnen in den ersten Minuten waren es dann auch die Hessinnen, die die erste gute Chance des Spiels hatten, doch Petra Wimberskys Schuss strich nach neun Minuten knapp am linken Pfosten vorbei - Kathrin Längert ware bei diesem Schuss machtlos gewesen. Duisburg lauerte auf Konter, fand aber selten die Gelegenheit, gefährlich vor dem Tor von Uschi Holl aufzutauchen. Inka Grings hätte dann allerdings in der 23. Minute ihr Team in Führung bringen müssen - doch nach einer Flanke von der linken Seite köpfte die Duisburger Stürmerin, die wegen einer sehr defensiv eingestellten Simone Laudehr oft eine Alleinunterhalterin im gegnerischen Strafraum war, völlig ungehindert genau in die Arme von Holl. Auf der anderen Seite machten es die Frankfurterinnen sechs Minuten später dann allerdings auch nicht besser: nach einem Konter von Sandra Smisek über rechts rutschte Birgit Prinz erst am Ball vorbei und vergab dann noch eine Kopfballchance. Besser für die Gastgeberinnen lief es dann aber in der 36. Minute: nach einem unnötigen Ballverlust von Elena Hauer an der Mittellinie lief Birgit Prinz einmal quer durch die Duisburger Abwehr, spielte Petra Wimbersky an, die das erste Tor des Tages markierte. Erst jetzt gab Duisburg die sehr defensive Grundhaltung etwas auf und hatte promt im nächsten Angriff eine gute Gelegenheit - doch Simone Laudehr zog von der Strafraumgrenze knapp über das Frankfurter Tor, nachdem Grings den Ball aufgelegt hatte. Das wars dann allerdings auch bis zur Pause - viele Chancen hatten beide Teams nicht, doch unter dem Strich hinterließen die Gastgeberinnen in den ersten 45 Minuten den besseren Eindruck.
Dies sollte sich auch im zweiten Abschnitt nicht ändern. Der Sekundenzeiger der Uhr hatte noch nicht zwei Umdrehungen hinter sich, da sorgte Wimbersky mit einem Angriff über rechts gleich für die Vorentscheidung: 2:0. Duisburg versuchte zwar in Folge noch einmal, ins Spiel zurückzukommen, doch bis auf einen Kopfball von Grings nach einer Ecke, den Holl stark parieren konnte (56.), gab es wenig Nennenswertes. Nennenswert war allerdings noch der dritte Treffer von Wimbersky, die über links von der frisch eingewechselten Pia Wunderlich in der 70. Minute mustergültig freigespielt wurde. Frankfurt hatte noch ein paar kleinere Ansätze, letztlich blieb es aber beim 3:0.
Das bessere Team gewann letztlich verdient die Spitzenpartie der Frauenfussball-Bundesliga. Letztlich kann man den Frankfurterinnen, die im dritten Vergleich somit 9:1 Tore erzielten, mit diesem Sieg schon praktisch zur Meisterschaft gratulieren - so viele Rheines und HSVs, die Stolpersteine in der Liga für die Frankfurterinnen darstellten, dürfte es bis zum Saisonende wohl nicht mehr geben, dass Duisburg eine Chance hat, die vier Punkte Differenz noch aufzuholen.