FC Gütersloh 2000 - SG Wattenscheid 09 2:5 (1:3)

Nachdem Duisburg und Frankfurt zwei Tage zuvor sich eine denkwürdige Pokalschlacht geliefert hatten, stand am Pfingstmontag 2007 ein Spiel des letzten Spieltags der 2. Bundesliga Nord auf dem Programm. Letztlich war das Spitzenduell zwischen Gütersloh und Wattenscheid sportlich bedeutungslos geworden, Wattenscheid hatte den Aufstieg ja schon sicher in der Tasche, trotzdem oder vielleicht sogar gerade deswegen konnte man eine interessante Partie erwarten.
Nach ein paar Verabschiedungen und Ehrungen - besonders schmerzhaft aus Güterloher Sicht war sicherlich die Verabschiedung von Anna Laue und Stephanie Goddard, konnte die Partie bei andauerndem Nieselregel (dem meine Kamera auch dann irgendwann zum Opfer fiel) dann beginnen. Ein Karriereende gab es auch bei Wattenscheid - Frederike Bittner durfte in ihrem letzten Spiel an ihrer ehemaligen Wirkungsstätte noch einmal das Tor hüten. Beide Teams begannen durchaus offensiv und gefällig und hatten durchaus Chancen. Die erste Chance nutzte allerdings Jeanette Götte, die in der 7. Minute einen Freistoß von Jennifer Manzer zum 1:0 für die Gäste verwandelte. Gütersloh vergab hingegen beste Gelgenheiten, in der 10. Minute scheiterte Goddard per Kopfball an ihrer ehemaligen Teamkollegin Bittner. Wattenscheid war einfach in zwei Belangen überlegen: zum einen wirkten sie spielerisch reifer, zum anderen waren die deutlich effekter vor dem gegnerischen Tor. In der 13. Minute begnügte sich Manzer nicht mehr mit der Vorbereiterrolle und beendete einen Konter freistehend zum 2:0. Nach einer etwas zerfahreneren Phase von zirka zehn Minuten hatte Güterloh erneut Großchancen, aber Goddard scheiterte in der 29. Minute erneut freistehend an der glänzend parierenden Bittner. Anna Laue machte es in der 35. Minute besser und brachte einen einen Nachschuss, nachdem Bittner einen Kopfball völlig unterschätzt hatte und an die Latte prallen ließ, im gegnerischen Netz unter. Für den Kaltschnäuzigkeits-Unterricht war dann aber wieder das Team von Tanja Schulte zuständig - einen Konter über die linken Seite schloss die starke Jennifer Ninaus sicher zwei Minuten später ab. So war der 1:3-Pausenstand für Gütersloh sicherlich unglücklich, aber das Team von Steffen Enge musste sich das Resultat selber zuschreiben.
Die 52. Minute stellte wohl aus Gütersloher Sicht den tragischsten und symptomatischsten Moment der ganzen Partie dar: sowohl Desiree Lenz als auch Katrin Posdorfer hatten die sichere Möglichkeit, einen Wattenscheider Angriff zu unterbinden - doch die beiden prallten so ungeschickt und unglücklich gegeneinander, dass sie beide verletzt ausgewechselt werden mussten. Der Ball landete bei Daniela Löwenberg, die nur noch freistehend an der durchaus guten Kathrin Wojtasik im Gütersloh-Tor vorbeischieben musste. Diese Situation war ein Schock für Gütersloh, sie hatten nun für lange Zeit keine Chancen mehr, Wattenscheid spielte auch nicht mehr so gefällig, stand aber defensiv sehr sicher und ließ eben wenig Chancen zu. Zwei Treffer gab es noch in der Schlussphase: nachdem Ninaus per Kopf auf 5:1 erhöhte, konnte Stephanie Goddard in der Nachspielzeit mit einem Konter ihren letzten Treffer im FCG-Dress verkürzen und so in einem verkorkstes Spiel etwas Ergebniskosmetik betreiben.