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23.11.2006, Wildparkstadion Karlsruhe. Mit dem Spiel Deutschland - Japan feierte ich auch meine internationale Premiere auf der Seniorinnen-Bühne
im Frauenfussball. Die deutsche Nationalmannschaft traf auf die Kickerinnen aus dem Land der aufgehenden Sonne - auf dem Papier
ein zu respektierender, wenn auch deutlich unterlegener Gegner.
Das deutsche Team begann früh, dieser Favoritenrolle gerecht zu werden und kontrollierte das Spiel deutlich. So war es auch nicht verwunderlich, dass Petra Wimbersky nach
einer Flanke von der linken Seite in der 9. Minute das erste Tor des Spiels erzielte. Doch Japan kam besser ins Spiel
und konnte sich vom ersten Druck etwas erholen. Doch an diesem Abend war die Abwehr nicht immer das Prachtstück der Gäste und so muss
man das 2:0 durch Birgit Prinz in der 22. Minute als "Gastgeschenk" bezeichnen: die japanische Torfrau Miho Fukumoto passte eine Rückgabe von der eigenen
Verteidigerin ohne Druck genau in die Füße der deutschen Stürmerin, diese hatte keine Probleme damit, den Ball im
Tor unterzubringen. Auch beim dritten Tor sah Fukumoto nicht gut aus: eine Flanke von Prinz von links tischte von oben auf die Latte, die agile
Kerstin Garefrekes nahm den "Rebound" auf, passte zu Celia Okoyino da Mbabi, diese vollendete zum 3:0. Auch wenn Japan im ersten Abschnitt immer mal wieder
vor Nadine Angerer auftauchte, wirkliche Gefahr versprühten die Gäste nicht, während Deutschland das Spiel souverän, wenn auch eher etwas glanzlos
kontrollierte.
Die 2. Halbzeit begann mit einem Paukenschlag: aus einer unübersichtlichen Situation verkürzte Shinobu Ohno auf 3:1 (54.). Letztlich schien es aber keinen Grund zur Beunruhigung
zu geben, denn Garefrekes in der 60. und Wimbersky in der 62. Minute antworteten mit einem Doppelschlag zum 5:1. Zwar gab es in Folge wieder etwas weniger Torszenen, doch spätestens als die zur Pause für
Isabell Bachor eingewechselte Conny Pohlers eine Viertelstunde vor Schluss das 6:1 markierte, war die Partie entschieden. Doch die Japanerinnen gaben nicht auf und konnten nicht nur für ihre Moral,
sondern auch für die beiden schönsten Tore der Partie hohen Respekt verdienen: zunächst hämmerte die eingewechselte Aya Miyama einen Ball von links aus der Luft unhaltbar in den rechten Winkel (81.), drei Minuten
vor Schluss ließ dann Karina Maruyama, nach einem Angriff durch das Zentrum Angerer ganz eiskalt aussteigen.
Aus Trainersicht vielleicht teilweise haarsträubend - gerade die deutsche Innenverteidigung wirkte durch das
Wechselspiel in der zweiten Hälfte etwas desorientiert, so bot sich für die 12.300 Zuschauer gerade im zweiten Abschnitt
eine sehr abwechslungsreiche Partie.
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