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Selten stand das Rheinland-Derby in der Frauen-Bundesliga wohl unter einem so deutlichen Stern wie am 3. Dezember 2006: Bad Neuenahr spielte
als Vierter der Tabelle sicher im oberen Tabellendrittel, während Brauweiler ohne Punkt einen Stammplatz auf dem letzten Tabellenplatz einnahm.
So war das gastgebende Team von Dietmar Schacht natürlich auch haushoher Favorit in dieser Partie in der Kurstadt - für Brauweiler galt es hingegen,
dringend einen Achtungserfolg zu erzielen, um vielleicht in der Rückrunde doch noch sich zu den rettenden Ufern aufzumachen.
Wer sich, wie manche Zuschauer auf den Rängen, auf einen Sturmlauf auf das Tor von Anna Randerath gefreut hatte, wurde zunächst bitter enttäuscht.
Brauweiler war durchaus engagiert, versuchte, offensiv zu agieren und hatte mit einem Distanzschuss von Susanne Kasperczyk auch das erste Ausrufezeichen auf
seiner Seite. Doch aus Sicht der Gäste muss man wohl den ersten Abschnitt unter das Motto "Erst hatten wir kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu". Beim
ersten Neuenahrer Angriff in der zweiten Minute konnte Celia Okoyino da Mbabi zwar Randerath aussteigen lassen, doch Jessica Kreuzer schien rechtzeitig zur Stelle zu sein,
um die Situation zu klären. Doch anstatt den Ball am Tor vorbeizulenken, rutschte die Brauweiler Verteidigerin so unglücklich zum Ball, dass sie ihn ins eigene Netz einschob.
Brauweiler gab nicht auf und versuchte weiterhin Druck auf das Gastgeberinnen-Tor, welche überraschend von Jasmin Paganetti gehütet wurde, auszuüben. Chancen blieben aber auf beiden Seiten Mangelware,
während die Partie immer ruppiger wurde. In der 25. Minute setzte sich dann Jennifer Lutz über rechts durch, spielte den Ball zu Esmeralda Negron, die
US-Amerikanerin lupfte den Ball über Paganetti zum hochverdienten 1:1-Ausgleich. In den nächsten Minute agierte Brauweiler
noch selbstbewuster, während den Gastgeberinnen offensiv nicht viel gelang. In der 34. und 35. Minute hatte Neuenahr dann doppelt Glück: erst rettete Paganetti noch knapp vor Negron,
dann trat Anne-Kathrin Sabel kurz vor der Seitenlinie Stefanie Löhr auf rüdeste Art um. Dass sich Brauweilers Kapitänin nicht schwer verletzte, war reines Glück - die unsicher agierende und auf beiden
Seiten zu inkonsequent entscheidende Schiedsrichterin griff hier fälschlicherweise nur in die Brusttasche - rot statt gelb wäre hier durchaus angebracht gewesen. Neuenahr kam nun aber besser
ins Spiel. Während Kasperczyk im gegnerischen Strafraum liegengeblieben war, konterte Didi Schachts Mannschaft in der 37. Minute sehenswert über Bachor.
In der 43. Minute gab es dann Ecke von rechts für Neuenahr. Brauweilers Defensive agierte nicht konsequent genug, Sandra Minnert hingegen stieg höher auf als
alle Brauweilerinnen und köpfte den Ball knapp unter die Latte.
Vom Spielverlauf her musste die Halbzeitführung für Bad Neuenahrn sicherlich als schmeichelhaft angesehen werden, aufgrund der zweiten Halbzeit trat dies aber letztlich in
den Hintergrund. Was auch immer Manuel Ortiz Gonzales seinen Spielerinnen als Pausentee gereicht hatte, er sollte dringend den Hersteller wechseln.
Brauweiler kam zwar noch recht bemüht, wenn auch klar gehemmter aus der Kabine - als aber dann da Mbabi in der 56. Minute nach einem Freistoß
auf 56. Minute auf 3:1 erhöhte, bauten die dunkelblau gekleideten Gäste kontinuierlich ab. Eine Konterchance über Lutz und ein abgeblockter Schuss durch Niculescu stand noch zu Buche, ansonsten baute
der FFC immer weiter ab. Letztlich konnte die unsicher wirkende Randerath noch dreimal überwunden werden, wobei Lydia Neumann zwei Tore und da Mbabi ihren zweiten
Treffer beitrug.
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