Wattenscheid 09 - Viktoria Gersten 10:1 (3:0)

Nach dem Bundesliga-Topspiel ging es für mich weiter nach Bochum, wo Frauen-Zweitligafussball angesagt war. In der alt-ehrwürdigen Lorheide konnte man dieses Mal nicht gerade von einem Topspiel sprechen, der hochfavorisierte Tabellendritte empfing den vorletzten - alles andere als ein hoher Sieg der Gastgeberinnen musste man wohl ins Reich der Sensationen verbuchen.
So muss man den Beginn des Spiels wohl als "standesgemäß" bezeichnen. Gersten war zwar stets bemüht, aber letztlich verlagerte sich das Spiel schnell in die Hälfte der Gäste. Trotzdem hielt die Abwehr der rotgekleideten erstmal recht sicher, nach 20 Minuten wurde sie dann aber doch erstmals überwunden. Letztlich hielt sich Gersten wacker, aber zwei weitere Gegentore zum schlussendlichen 3:0-Pausenstand waren mehr als verdient - Wattenscheids Torfrau Frederike Bittner musste bis dato keine einzige Gerstener Chance entschärfen.
Wirkte die ungleiche Partie im ersten Abschnitt manchmal durch den Klassenunterschied etwas langatmig, ging es zu Beginn der zweiten Halbzeit richtig zur Sache: drei Minuten nach der Pause tauchte Martina Fennen völlig überraschend mit einem Konter vor Bittner auf und ließ Wattenscheids Nummer 87 keine Chance. Im nächsten Angriff stellte Wattenscheid nach einer Ecke zwar den alten Abstand wieder her, doch die Gäste hätten nur kurz darauf erneut erfolgreich sein können - doch diesesmal ließ die ehem. U19-Nationaltorhüterin der gegnerischen Stürmerin mit einer Glanzparade keine Chance. Es folgte eine etwas ruhigere Phase, doch letztlich muss man die Zeit bis zur 58. eher als "Ruhe vor dem Sturm" bezeichnen. Ab diesem Zeitpunkt brachen sämtliche Dämme in der Gerstener Abwehr, die Spielerinnen der Gäste wirkten zwar engagiert, aber waren letztlich mit der Situation total überfordert. Am Ende stand sogar ein zweistelliger Sieg zu Buche - die Mannschaft aus Gersten musste einem einfach an diesem Tage gegen zu wenig geforderte Wattenscheiderinnen einfach leid tun.