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Der Sport-live.net-April begann am 1.4.2007 mit einem Frauenfussball-Bundesligapartie aus der unteren Tabellenregion. Insbesondere die offensivschwachen, aber
in der Defensive oft überzeugenden Wolfsburgerinnen brauchten dringend Punkte, um nicht noch in die Abstiegszone zu rutschen. Crailsheim hatte sich nach einer überzeugenden Saison
im Tabellenmittelfeld festgesetzt.
Die Partie begann vor gut 300 Zuschauern sehr munter. Auch wenn Wolfsburg die Initiative ergriff, hatten die Gäste
die erste Chance nach vier Minuten. Die Wolfsburger Ersatz-Torfrau Anne-Frederike Rißling lief bei einem Konter viel zu spät aus ihrem Tor
und hatte Glück, dass Anna Bornhoff nur knapp verfehlte. Die erste Chance für Wolfsburg hatte Jennifer Horwege nach acht Minuten, doch hier war
letztlich die Crailsheimer Defensive zur Stelle. Es ging nun hin und her - in der 11. Minute sah es schon nach dem sicheren Tor für die Gäste
aus, doch der Schuss von Carolin Hörber, der eine zu Anfang der Partie verunsicherte Rißling schon geschlagen hatte, konnte noch gerade so von der Wolfsburger Abwehr von
der Linie gekratzt werden. Unter dem Strich spielte Crailsheim bis dato gradliniger, Wolfsburg agierte oft recht gefällig, aber
umständlich. Einer der besten Wolfsburger Angriffe der ersten Halbzeit folgte dann in der 17. Minute: Nathalie Bock gewann einen Zweikampf
am eigenen Strafraum, über zwei Stationen landete der Ball bei Martina Müller, die über links kontern konnte - aber am Tor vorbeischoß. Müller hatte dann auch fünf Minuten
später eine gute Chance, aber ihr Schuss aus kurzer Distanz wurde genauso abgeblockt wie der Nachschuss von Cristiane. Die Gastgeberinnen standen nun sicherer in der Defensive, gaben ihrer
Torfrau die nötige Sicherheit und kombinierten bis zum gegnerischen Strafraum recht geschickt. Was dann allerdings im Abschluss folgte, kann man nicht nur in die Kategorie "Pech" einordnen -
auch nicht den Pfostenschuss von Müller, die mit zunehmender Spieldauer den Part der offensiven Alleinunterhalterin einnahm, in der 32. Minute. Die letzte Wolfsburger Chance
hatte die Wolfsburger Nationalstürmerin dann zehn Minuten vor der Pause, doch freistehend schoss sie genau auf die Torfrau Rachel Howard.
Auch die zweite Halbzeit begann zunächst vielversprechend. In den ersten fünf Minuten standen gleich erneut zwei Chancen durch Martina Müller zu Buche, die allerdings beide wieder vergeben wurden.
Danach verebbte die Partie dann aber zusehens. Bis dato hatten die Wolfsburgerinnen immer wieder einen Weg durch die Defensive der Gäste gefunden, diese standen nun sicherer
und wurden auch weniger gefordert. In der zweiten Halbzeit gab es deutlich weniger Chancen - in der 70. Minute kam es dann nochmal zu einem Aufreger, als Martina Müller zunächst völlig freistehend
gegen Howard vergab und dann gemeinsam mit der Neuseeländischen Torfrau im Strafraum im Kampf um den Ball zu Boden ging. Viele Zuschauer forderten hier
den Strafstoß - unter dem Strich war die Situation aber sehr schwer zu beurteilen und von beiden Akteuren recht ungeschickt. Wolfsburg letzte Chance hatte dann Nathalie Bock,
die in der zweiten Hälfte die beste Wolfsburgerin im Mittelfeld war, doch ihr Schuss von der Strafraumgrenze ging knapp vorbei.
Nach einem verheißungsvollen Auftakt bei bestem Fussballwetter gab es in der zweiten Halbzeit nur noch ernüchternde Frauenfussball-Kost. Sicherlich wäre vom reinen Chancenverhältnis
her ein Sieg der Gastgeberinnen nicht unverdient gewesen - die "Wölfinnen" zeigten aber eindrucksvoll, warum man bis dato in 14 Partien gerade einmal acht Tore geschossen hatte. Die Chancenverwertung von
Martina Müller war einfach sehr ausbaufähig, andererseits war Wolfsburgs Nummer 25 die einzige Spielerin, die überhaupt so etwas wie offensive Gefahr in der zweiten Halbzeit ausstrahlte. Der eine Punkt gegen den TSV
Crailsheim reicht sicherlich nicht, um das Abstiegsgespenst aus Niedersachsen zu vertreiben. Die Gäste aus Crailsheim können mit dem Punkt im Gepäck eine beruhigte Heimreise nach Baden-Württemberg antreten.
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