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Nach dem Insolvenzantrag der Gastgeber stand diese Partie am 13. April 2008 unter einem wechselhaften Stern. Wichtiger als der sportliche Erfolg
und die Hoffnung auf den Verbleib in der Zweitklassigkeit waren mehr denn je wirtschaftliche Dinge geworden - trotzdem war es wichtig, gegen
die Zweitvertretung des FCR möglichst drei Punkte mitzunehmen.
Brauweiler begann die Partie druckvoll, spielte sehr ansehnlichen Fussball und konnte Duisburg in den ersten Minuten häufig zu Fehlern in der eigenen Hälfte drängen.
Die heimischen Zuschauer konnten also durchaus optimistisch in die Partie gehen - die Euphoriebremse kam dann aber in der 10. Minute in Person von Ana Oliviera-Leite: nachdem die offensiv
sehr agile Nadja Deyke Eyline Lupprich mittig bedient hatte, konnte zwar Brauweilers Beste, Torfrau Judith Weiden, gegen die freistehende Stürmerin klären, Oliviera-Leite
kam aber zum Nachschuss, den die Brauweiler Abwehr nicht mehr parieren konnte. Beim Zusammenstoß von Lupprich und Weiden verletzte sich Brauweilers Torfrau dabei leicht, konnte aber weiterspielen.
Drei Minuten später gab es dann auch die erste gute Chance für Brauweiler, doch
Bilgin Defterlis Flanke von der rechten Seite war zu kurz, um die freistehende Kollegin zu bedienen. Schon in den ersten fünfzehn Minuten wandte sich der Blick zu oft auf das Schiedsrichtergespann,
was viele Nicklichkeiten zu Beginn der Partie übersah. Brauweiler spielte durchaus ansehnlich - und so sah Trainer Manuel Ortiz-Gonzales seine Chance und brachte früh eine weitere Stürmerin: für Paula Balzer kam die
rumänische Routinierin Mariana Ciorba, Patricia Saolkovic rückte dafür hinter die Spitzen. Zwei Minuten später parierte Weiden einen Angriff von Deyke über die rechte Seite, in der 30. Minute hätte Defterli
auf der anderen Seite ausgleichen müssen: nach einem Freistoß von Lena Fehrenbach landete der Ball nach einer undurchsichtigen Situation bei Brauweilers Stürmerin, die aus nur wenigen Metern das Kunststück schaffte, den Ball
über das verwaiste Tor zu knallen. Auch in der 36. Minute hätte dafür Nadja Deyke erneut den zweiten Duisburger Treffer auf den Füßen gehabt - doch nach einem Ballverlust von Maike Seuren fand die junge
Duisburgerin erneut in Judith Weiden ihren Meister. Die umstrittenste Szene der ganzen Partie gab es dann in der 43. Minute: Ciorba lief frei auf das Tor der unsicher wirkenden Sonja Metz zu, spielte
Duisburgs Torfrau aus - und fiel im Strafraum. Aus meiner Position eine glasklare Notbremse, auch wenn Ciorba sicherlich sich auch eher bereitwillig fallen ließ. Zum Entsetzen der Zuschauer und Maren Meinshausen blieb der Pfiff von
Verena-Kordula Schulz aus Wolfsburg nach kurzem Blickkontakt mit der streitbaren Assistentin Imke Meinerling aus - Meinshausen vergab auch die Nachschusschance. Sollte die Schiedsrichterin hier tatsächlich eine Schwalbe
erkannt haben, so hätte es eine Verwarnung gegen Ciorba gehen müssen - so war es bei einer aufgebrachten Kulisse von 145 Zuschauern wohl im Sinne der Sache, dass es nach einer erstaunlich kurzen
Nachspielzeit von anderthalb Minuten in die Kabine ging.
Die erste Chance im zweiten Durchgang hatten die Gäste, als gleich zwei Stürmerinnen eine Flanke von der rechten Seite in der 48. Minute knapp verpassten. Dafür kam es fünf Minuten später zum nächsten Aufreger
der Partie: nach einer Ecke für Brauweiler kam es zu einer undurchsichtigen Situation im Duisburger Strafraum, aus dem Gewühl gab es einen Abschluss auf das Tor, der nach Meinung der Schiedsrichter vor der Linie
abgefangen wurde - die Zuschauer auf Höhe der Torlinie sahen den Ball allerdings klar hinter der Linie, auch wenn das Heimpublikum sicherlich nicht immer den neutralsten Blick auf das Spielgerät hat, kann man wohl
bei der Vielzahl der Proteste von den Rängen davon ausgehen, dass das Unparteiischen-Gespann auch hier falsch lag. Allgemein ließ sich festhalten, dass Schiedsrichterin Schulz alleine schon sehr unsicher wirkte, aber von ihren
völlig deplatzierten Assistentinnen Imke Meinerling und Ina Woltemath in Situationen wie diesen völlig allein gelassen wurde. Die Damen in gelb konnten einem schon leid tun, zu offensichtlich war es
bei Entscheidungen auf beiden Seiten, dass das Gespann mit dieser Partie völlig überfordert war - der Verband muss sich hier wie viel zu häufig die Frage gefallen lassen, ob man den Damen einen Gefallen tut, sie
aus Ostniedersachsen anreisen zu lassen, um sie im Rheinland zu verholzen. Trotz aller Nervositäten war hatte aber auch die zweite Halbzeit seinen Reiz - und das nicht nur, weil in den wenigen spielerisch weniger ansprechenden Momenten noch die Unparteiischen für
zweifelhafte Unterhaltung sorgten. Zum Beispiel strich ein Schuss von Lena Fehrenbach, die eine starke zweite Hälfte zeigte, aus spitzem Winkel fast von der Seitenlinie am langen Pfosten nur knapp vorbei, auf der anderen Seite scheiterte Julia Ganss zwei Minuten später
ebenso aus spitzem Winkel. In der 63. Minute gewann Judith Weiden ein erneutes Duell mit Nadja Deyke für sich und konnte zur Ecke klären, wohingegen drei Minuten später
Defterli das Tor hätte machen müssen: nach einem schönen Ball von Fehrenbach stand Brauweilers Nummer 10 frei vor Metz, doch Defterlis Heber über die Torfrau ging knapp neben den langen Pfosten. Auch wenn Duisburg
auch immer wieder gefährlich schien, Brauweiler hatte nun den Anschlusstreffer auf dem Fuss: in der 67. Minute prüfte Fehrenbach Duisburgs Torfrau mit einem Schuss aus 25 Meter, der dieser
etwas mehr Probleme machte, als dies zunächst nötig schien. Bei der danach folgenden Ecke scheiterte Saolkovic an der Latte, danach monierte Brauweiler vehement ein Handspiel der Duisburgerinnen im Strafraum, was aber aus meiner Position nicht eindeutig
zu erkennen war. In der 70. Minute folgte dann aber der zweite Duisburger Treffer, der fast schon wie die Entscheidung schien: Eyline Lupprich wurde schön auf der linken Seite angespielt, ihr Heber saß genau und bedeutete das 2:0 für Duisburg. Doch die Gastgeberinnen gaben nicht auf,
kämpften in der Schlussphase mit den eingewechselten Pia Richter und Ernestine Lauber noch einmal. Immer wieder waren nun wieder die Unparteiischen im Mittelpunkt der Partie. In der 75. Minute machte sich Assistentin
Meinerling schon bei beiden Teams sehr lächerlich, als sie einen Zuschauer, der an der Absperrung lehnte, aus dem Innenraum verbannte - vor allem Äußerungen wie "Das wird mir hier zu viel", die die Überforderung der Frau an der Fahne
illustrieren, stachelten die Anhänger beider Teams eher noch an, sich noch mehr über das Gespann zu amüsieren. Aber in den letzten zehn Minuten wurde auch Fussball gespielt - und das nicht allzu schlecht: in der 81. Minute
bediente Lena Fehrenbach Mariana Ciorba, deren Kopfball zwar erneut nur an die Latte ging, allerdings an die Unterkante. Von dort ging der Ball zum 1:2 ins Tornetz. Brauweiler hatte nun noch einmal
richtig Lunte gerochen. Leider gab es zunächst zwei weitere Szenen, in denen das dritte Team auf dem Feld mehr auffiel, als es Schiedsrichtern recht sein kann: Vor der Strafraumgrenze stoß in der 84. Minute Duisburgs Kapitänin
Hue-Man Cao mit der heraneilenden Ciorba zusammen, diese Szene war sicherlich diskutabel - dass aber eine Minute später Ciorba im Abseits gestanden haben sollte, als sie nach einem Pass aus dem Mittelfeld den Ball ins Tor beförderte, konnte man sich
nur schwerlich vorstellen - ein Zuschauer lief hier sogar wild schimpfend auf den Rasen - wenigstens lagen hier die Unparteiischen richtig und beförderten den Brauweiler Anhänger aus dem Innenraum. Auch wenn sich die Brauweiler Zuschauer stark benachteiligt fühlten, gab es
aber auch Entscheidungen, in denen Duisburg unglücklich wegkam. Nicklichkeiten außerhalb des Spielgeschehens wie ein Nachtreten von Anne Birbaum in der 85. Minute gegen Jeanette Blöhmen, welches genau vor Meinerling passierte, blieben per se ungesühnt. An der Carl-Diem-Straße
wütete nun Abstiegskampf pur - und der starke Einsatz der Gastgeberinnen wurde in der 89. Minute tatsächlich noch belohnt: nach einer Flanke von rechts war es erneut ein Kopfball
von Ciorba ins lange Eck, der den zweiten Brauweiler Treffer markierte. Auch wenn die letzten Minuten des Spiels noch einmal sehr hektisch war, Brauweiler das dritte Tor wollte und dabei immer wieder die Defensive vernachlässigte, blieb es nach zwei Minuten
Nachspielzeit bei einem denkwürdigen 2:2.
Für den Abstiegskampf war der Punktgewinn für Brauweiler wohl zu wenig, allerdings war diese Partie ein mehr als positives Signal, dass sich das Pulheimer
Team noch nicht aufgegeben hat. Dem Spielverlauf nach war es wohl eine gerechte Punkteteilung, zumal Duisburg auch eine Reihe guter Chancen in einer
sehr kurzweiligen Zweitligapartie vergab.
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