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Während in der ersten Bundesliga der Frauen es weiterhin um Meistertitel und Abstieg ging, widmete ich mich am Pfingstmontag 2008 dem Tabellenkeller der Südgruppe der zweiten Bundesliga. Im ersten Spiel des
Tages hatte die zweite Mannschaft des FCR Duisburg als Tabellendritter zwar wenig mit dem Abstieg zu tun, vom Gast aus Regensburg musste man aber Abstiegskampf pur erwarten - das rettende Ufer in Form von Wacker München
war drei Punkte entfernt und mit dem FFC Brauweiler hatte auch der Tabellenletzte noch durchaus Möglichkeiten, den erneuten Abstieg zu vermeiden.
Vom Abstiegskampf war aber zunächst nicht viel zu sehen. Regensburg stand weit in der eigenen Hälfte, während Duisburg in einem sehr statischen Abschnitt wenig Wege durch die Defensive
der Gäste fanden - oft musste der Ball erst in der Abwehrkette hin- und hergepasst werden, bis sich eine vermeidliche Anspielstation gefunden hatte. In der 14. Minute hatte das Team von Jürgen Raab dann aber doch die erste
Gelegenheit, Eyline Lupprich scheiterte aber mit einem Schuss, der letztlich genau auf Regensburgs Torfrau Caroline Rieger ging. Die erste Aufregung vor dem Tor von Sonja Metz gab es zwei Minuten später: Anna Friedrich, die in der ersten Halbzeit
praktisch als einzige Regensburgerin Gefahr für das Duisburger Tor ausstrahlte, stoß nach einem Konter im Strafraum mit Lisa Quast zusammen und kam zu Fall. Die erfrischend gute Schiedsrichterin
Sabrina Jene entschied hier aber richtig, als sie die Partie weiterlaufen ließ. Auch vier Minuten später hatte Friedrich eine Riesenchance, als sie zunächst Inga Jürgen tunnelte und dann frei vor Metz zum Schuss kam - der Abschluss
ging aber rechts neben das Tor. Letztlich war aber Duisburg die kontrollierende Mannschaft und hatte in einer nun phasenweise etwas munteren Partie eine gute Gelegenheit durch
Nadja Pfeiffer. In der 30. Minute gab es dann eine weitere Szene mit und um Anna Friedrich: die Regensburger Stürmerin gewann einen Zweikampf gegen
Nadja Deyke und wurde im Strafraum gelegt - gut möglich, dass die Duisburger Verteidigung hier auch den Ball spielte. Duisburg tat sich sehr schwer, vor das gegnerische Tor zu kommen, Regensburg fand immer wieder hingegen Gelegenheiten: so scheiterte
der Kapitän Diana Papp nach einer Ecke per Kopf in der 33. Minute. So schien es auf ein torloses Unentschieden in einem phasenweise etwas trostlos anmutenden Spiels nach 45 Minuten herauszukommen, der einzige Treffer in der regulären Spielzeit
war ein recht heftiges Foul von Anne Birnbaum gegen Katharina Rheinheimer, die in der 43. Minute dafür folgerichtig eine Verwarnung erhielt. Doch in der Nachspielzeit brachte Duisburg über Deyke von der linken Seite in den Strafraum,
Sturm-Kollegin Lupprich war mit dem Kopf zur Stelle und erzielte so gegen auf vielen Positionen doch zu pomadig und zu wenig aggressiv wirkende Gäste die verdiente Pausenführung.
Aus Protest gegen die Leistung seiner Mannschaft sonnte sich Daniel Reich während der Halbzeit auf der Auswechselbank, Regensburg kam schon fünf Minuten zu früh wieder aus den Kabinen, letztlich ließ aber schon die Körpersprache der schwarz-gekleideten Spielerinnen
darauf schließen, dass sich die Einstellung offenbar nicht wesentlich geändert hatte. Gleich in der ersten Minute der zweiten Halbzeit hatte Deyke nach einer Lupprich-Flanke von rechts eine gute Kopfball-Chance, verfehlte aber das Ziel. In der 50. Minute machte es die Duisburgerin aber besser: schön aus dem Mittelfeld geschickt, passte Lupprich vor das Tor, wo Deyke den zweiten Treffer
der Gastgeber erzielte. Rund um die sechzigste Minute hätte Regensburg einen Treffer erzielen müssen, dreimal in Folge spielte die Duisburger Abwehr katastrophale Fehlpässe in den Lauf der gegnerischen Stürmerinnen, doch die Gelegenheiten
wurden dilettantisch vergeben, der Ball konnte meist schon nach wenigen Metern wieder von den grün-weißen erobert werden. Unter dem Strich bestärkten diese Szenen nur die Annahme, dass von Regensburg wohl an diesem Tag
nur wenig Gefahr ausgehen würde. Für die Zuschauer entschädigte nun das gute Wetter für das Treiben auf dem Platz, Duisburg kontrollierte die Partie, vergab auch hier und da Chancen, von einem AbstiegsKAMPF war auf Seiten der Gäste nur wenig zu spüren. Umso erstaunlicher war es,
dass der SCR tatsächlich zum Anschlusstreffer kam: nach ihrem Treffer in 75. Minute hätte sich allerdings Sabine Treml bei so ziemlich jeder Duisburgerin persönlich bedanken müssen, denn die Regensburgerin lief von der linken Seite
auf der Höhe des eigenen Strafraums bis zur Mitte des gegnerischen Strafraum durch und passierte auf dem Weg dahin sicherlich ein halbes Dutzend gegnerische Spielerinnen, bevor sich von der Strafraumgrenze abschloss. Unter dem Strich waren aber die Gäste auch in Folge
zu ungefährlich, fünf Minuten vor Schluss traf die eingewechselte Ana-Cristina Oliveira-Leite nach einer Flanke von Irina London per Kopf zum 3:1 und sorgte damit für die Entscheidung. London und Lupprich scheiterten in der Schlussphase noch mit guten Gelegenheiten, so dass die Regensburgerinnnen
nach einer indiskutabelen Leistung gegen einen sicher kontrollierenden Gegner noch eher von einem glücklichen Resultat sprechen können. Während das Schiedsrichtergespann wegen einer Autopanne letztlich sich noch nach der Partie mit dem Abschleppwagen herumschlagen mussten, hätte man nach diesem Spiel
eher den Gästen eine verzögerte Heimfahrt gewünscht.
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