FVM-Pokalfinale (Frauen): VfL Kommern - Fortuna Köln 0:1 (0:0)

Den krönenden Abschluss bei den Zülpicher FVM-Finals im Frauenfussball machte am frühen Nachmittag des 22. Mai 2008 das Duell der Seniorinnen-Teams. Der Herausforderer von Dauergast Fortuna Köln stellte bei den Frauen die Mannschaft der Verbandsliga-Spitzenmannschaft VfL Kommern - nichts destotrotz war der Regionalligist hier doch klarer Favorit.
Die Partie begann vielversprechend: bereits nach drei Minuten hatte Fortuna Köln die erste Chance der Partie - bei einem Heber hatte die Bundesliga-erfahrene Britta Trescher im Kommerner Tor alle Mühe, den Ball noch vor der Linie zum Halten zu bringen. Die Hoffnungen auf eine attraktive Halbzeit verflogen dann aber rasend schnell: auch wenn Fortuna zu Beginn der Partie genauso eine leichte Feldüberlegenheit hatte wie die unterklassigeren Eifeler im weiteren Verlauf der ersten 45 Minuten, so gab es doch praktisch keine Torchancen in den ersten 45 Minuten. So blieben lange Zeit die zahlreichen Abseitsstellungen der Regionalligisten, die vom guten Schiedsrichtergespann um Spielleiterin Nina Bergstein sicher erkannt wurden, fast die einzigen Aufreger der ersten Halbzeit. Lediglich fünf Minuten vor Schluss hatte Miriam Eickel die Führung für den Südstadtclub auf dem Kopf. Nachdem sie selber Nadine Wüst auf der rechten Seite angespielt hatte, ging der Kopfball nach der folgenden Flanke nur knapp daneben.
Auch die zweite Halbzeit begann durchaus munter: bereits in den ersten beiden Spielminuten nach Wiederanpfiff hatten die Teams gute Chancen, doch ein Schuss im Strafraum von Kommern wurde abgeblockt, während auf der anderen Seite Denise Gorges aus etwa zwanzig Metern scheiterte. Aber wie im ersten Abschnitt verebbte die Partie immer mehr, die nächste gute Gelegenheit gab es nach einer Flanke von Kommerns Rebecca Bonzelet, die allerdings sowohl den langen Pfosten als auch Stürmerin Stefanie Müller verpasste. Die strittigste Szene der Partie gab es in der 65. Minute: nach einem Ball von Rebecca Bonzelet von der linken Seite faustete Trescher den Ball genau in den Lauf von Parya Assassi, die direkt abzog und den Ball im Kommerner Tor versenkte. Zum Erstaunen der Zuschauer hob die Schiedsrichter-Assistentin aber die Fahne, nach kurzer Konsultation erkannte Bergstein den Treffer nicht an - auch wenn dies von der Mittellinie nur schwer zu erkennen war, kann die Entscheidung, dass eine Kölner Spielerin der Torfrau die Sicht genommen hat, durchaus korrekt gewesen sein. Aufgrund dieser Szene wurde die Partie nun etwas lebhafter - und hektischer. Hier und da kam es auch tatsächlich noch zu Torchancen, Kommern hätte in der 75. Minute treffen können, nachdem Dunja Kurths Pass in den freien Raum zwar ankam, der Ball aber vor Lisa Brenner im Fortuna-Tor verstolpert wurde. Eine Riesenchance hatte dann fünf Minuten später Melanie Koschalka auf der anderen Seite, die nach einem Konter über rechts zwar an einer Glanzparade von Trescher scheiterte, aber zuvor den Querpass auf die freistehende Miriam Eickel hätte spielen müssen. Die größte Parade des Spiels zeigte Trescher aber in der 87. Minute, in der sie nach einem schönen Pass von Kurth auf Julia Hein vor der Fortuna-Stürmerin im Strafraum klärte. Dann war die Partie ersteinmal minutenlang unterbrochen - Kerstin Romanski hatte sich vor dem eigenen Strafraum verletzt und bis die Kölner Verteidigerin behandelt und auf der Trage abtransportiert worden war, vergingen über fünf Minuten. So kam es letztlich zu einer völlig berechtigten neunten Minute der Nachspielzeit. Nina Bergstein war kurz davor, die Partie abzupfeifen, da hatte Fortuna Köln den letzten Angriff der regulären Spielzeit... und der Partie, denn einen Konter auf zentraler Position schloss eine eingewechselte Stürmerin zum Entsetzen der Kommernerinnen mit einem Heber über Trescher ab. Nach dem Anstoß dauerte das Match nur noch wenige Sekunden.
Das späte Tor hatte wenigstens ein Gutes, nämlich dass das spannende, aber nicht wirklich fesselnde Spiel noch um dreißig Minuten verlängert werden musste. Kommern als unterklassiges Team hätte sich mit dieser Leistung aber mehr als nur den Respekt der Zuschauer und des Gegners verdient gehabt, letztlich war somit Fortuna Köln, wenn auch in zwei Fällen glücklich, die dominierende Mannschaft des Fronleichnam-Pokaltages.