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Schnee zum Zweiten? Kräftiger Schneefall ging auf Bad Neuenahr herunter, als ich am 24.3.2008 nach der ersten Halbzeit in Duisburg im Apollinarisstadion ankam. Zunächst blieb es aber bei diesem
Intermezzo, so dass zum Anpfiff der Partie aus dem Tabellen-Mittelfeld vor enttäuschenden 350 Zuschauern wieder strahlender Sonnenschein herrschte.
Für Sonnenschein im Herzen der Zuschauer sorgte sehr bald Celia Okoyino da Mbabi, die eine schöne Kombination über Viola Odebrecht und Lydia Neumann freistehend zum 1:0 abschloss. Die nächste Gelegenheit
hatten dann aber die Gäste: vier Minuten später bekamen die Gastgeber den Ball nicht aus dem eigenen Strafraum, Charline Hartmann bediente Linda Bresonik, die erst kurz vor Spielbeginn für Carina Chojnacki in die Startaufstellung
gerückt war, doch der Kopfball der Nationalspielerin war zu unpräzise. Auch nach einer Ecke in der 20. Minute, die Uschi Holl nur mit Mühe entschärfen konnte,
hätte der Ausgleich fallen können. Letztlich gab es so in der ersten halben Stunde Chancen auf beiden Seiten, danach flachte die Partie aber deutlich ab, so dass Neuenahr die Führung mit in die Pause nahm.
In der zweiten Halbzeit machte dann die Mannschaft von Spielertrainerin Sandra Minnert den deutlich besseren Eindruck. Zunächst gab es zwar eher kleinere Rangeleien denn Torchancen, doch in der 62. Minute sorgten die
Gastgeberinnen dann für die Vorentscheidung: Marina Himmighofen verlängerte eine eher harmlose Ecke von der rechten Seite genau auf die kurz zuvor eingewechselte Sarah Schmitz, die so zum 2:0 traf. Isabell Bachor hatte in der 68. Minute das 3:0 auf dem Fuss, scheiterte aber
aus sehr spitzem Winkel knapp. Besser machte es Okoyino da Mbabi: der inzwischen wegen leichtem Schneefall rote Ball fand in der 73. Minute nach schöner Vorarbeit durch Neumann zum
dritten Mal den Weg ins Essener Tor. Zwei Minuten später musste die Partie dann für etwa drei Minuten unterbrochen werden: es gab ein so heftiges Schneegestöber dass das Schiedsrichtergespann um Christiane Schönfeld richtigerweise verlangte, die nicht mehr erkennbaren Linien
durch Hütchen am Spielfeldrand zu markieren. Besonders arg traf es in diesen Minuten Nina Bergstein - der zweiten Assistentin wurde der Schnee vom Wind genau ins Gesicht geblasen - für die recht souveräne Spielleitung muss man den Unparteiischen
dementsprechend großen Tribut zollen - lediglich mit Situationen abseits des eigentlichen Spielgeschehens hatte Schönfeld phasenweise Probleme, agierte an sich aber sonst im Verbund mit Bergstein und Marija Kurtes den Umständen entsprechend sicher. Nachden in den nächsten Minuten
aufgrund dichten Schneetreibens kaum konstruktives Spiel mehr möglich war, gab es in den etwas schneeärmeren letzten Minuten noch zwei gute Chancen für Bad Neuenahr: in der 83. Minute traf zwar Lydia Neumann, stand aber im Abseits, in der ersten Minute der Nachspielzeit sorgte
Anne-Katrin Sabel nach einer Ecke für den 4:0-Endstand (Anm.: bei diesen beiden Zeiten ist die Spielunterbrechung abgezogen)
In einer munteren Bundesligapartie gewann Bad Neuenahr letztlich hochverdient gegen die SGS, die im zweiten Abschnitt zu wenig spielerische Mittel präsentierte und die Neuenahrer Abwehr
unter dem Strich viel zu selten vor Probleme stellte.
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