FC Gütersloh - TuS Köln rrh. 2:4 n.E. (1:1, 0:0, 0:0, 0:0, 1:3 i.E.)

Zum Abschluss des Frauenfussballjahres (von Nachholspielen abgesehen) standen am dritten Advenssonntag 2007 die Partien des DFB-Pokal-Viertelfinals auf dem Programm. Während das Spitzenspiel sicherlich Potsdam - Frankfurt war, hatten die beiden Zweitligisten die Riesen-Gelegenheit, im direkten Duell einen Halbfinalisten aus dem Bundesliga-Unterhaus zu stellen. Nachdem bei den Kölnern gerade Dietmar Herhaus die Trainerbank verlassen hatte, hatte dieses Duell im alt-ehrwürdigen Heidewald noch an zusätzlicher Brisanz gewonnen.
Gütersloh erwischte einen Traumstart: nach eher verhaltenem Beginn der Gastgeberinnen spielte Christina Drewitz einen langen Ball aus dem Mittelfeld in den gegnerischen Strafraum, dort stand nach einem Querpass Kristina Gessert nur wenige Meter vor dem völlig freien Tor und hatte dementsprechend keine Probleme, ihr Team mit 1:0 in Führung zu bringen. Kurz danach hatte Birgitta Schmücker sogar das 2:0 auf dem Fuss, ihr Schuss verfehlte aber das lange Eck. Auf der anderen Seite schaffte es Gütersloh lange Zeit sehr gut, Köln vom Tor von Kathrin Wojtasik fernzuhalten - die wenigen Torschüsse waren Verzweiflungstaten aus größerer Distanz. Umso überraschender kam der Ausgleichstreffer durch Ilona Demirtas: ein Einwurf von rechts wurde per Kopf auf die Kölner Stürmerin verlängert, die freistehend flach ins lange Eck schoss. Bis zur Pause hatte Gütersloh noch Chancen durch Stephanie Bunte und Maren Wallenhorst, doch letztlich blieb es bei einem relativ leistungsgerechten Unentschieden.
Die erste Chance des zweiten Abschnitts hatte Bunte für Gütersloh, die aber einen Nachschuss nach einer Ecke nicht verwandeln konnte (52.). Sechs Minuten später hatte Demirtas auf der anderen Seite die beste Chance der Gäste im zweiten Abschnitt, zog aber von der Strafraumgrenze über das Tor von Wojtasik. In der 60. Minute hätten sowohl Schmücker als auch Anja Barwinsky für Gütersloh treffen müssen, doch Schmückers Schuss ins leere Tor wurde gerade noch abgeblockt, Barwinsky zog den Nachschuss über das Torgehäuse und wurde letztlich zehn Minuten später, in der die Partie immer zerfahrener wurde, gegen Lisa Scholz ausgewechselt. Zwischen der 70. und 80. Minute waren dann die Kölnerinnen kontrollierend, keine zwingenden Torchancen. Es schien so, als wollte Gütersloh danach mit aller Macht die Verlängerung vermeiden, denn die Hausherrinnen machten noch einmal mächtig Druck auf das Tor von Corinna Ernst, doch scheiterte am eigenen Unvermögen: in der 83. Minute spielte Scholz Wallenhorst mustergültig frei - doch die Gütersloher Stürmerin trat über den Ball, anstatt den Ball an Ernst vorbei zu bringen. In der Nachspielzeit musste noch einmal Wojtasik gegen die eingewechselte Meike Petri klären, doch letztlich führte keiner der hektisch vorgetragenen Angriffe mehr zu einem Treffer.
Viele Chancen konnte man in der Verlängerung nicht verzeichnen. Petri hätte im ersten Abschnitt der Verlängerung eine gute Chance, des weiteren wäre Köln nahezu in Führung gegangen, als Christina Drewitz völlig ohne Bedrängnis einen Querpass vor Wojtasik fast ins eigene Tor gespitzelt hätte. In den letzten 15 Minuten vor dem Elfmeterschießen rettete Ernst mit einer Glanzparade gegen Wallenhorst den Kölner den Shootout sicherte.
Das Elfmeterschießen blieb somit nicht aus. Nachdem das ansonsten in einer leicht zu leitenden Partie sichere Schiedsrichterteam ausdiskutiert hatte, welche Spielerinnen während dem Shootout das Spielfeld betreten dürfen und müssen, traf Desiree Lenz als erste Schützin, doch die Nummer 10 auf der anderen Seite, Kerstin Stein, konnte souverän nachziehen. Die erste Schrecksekunde gab es für Gütersloh, als Ernst den Schuss nach links von Drewitz parierte, doch da Manuela Frettlöh danach am Pfosten scheiterte, blieb das Elfmeterschießen ausgeglichen. Doch Corinna Ernst wurde zum Held dieses Viertelfinals, denn nach dem Versuch von Drewitz parierte sie auch die Versuche von Wallenhorst und Scholz, wohingegen Petri flach ins linke Ecke einnetzte. Somit hatte Irmela Koch die Möglichkeit, ihr Team ins Halbfinale zu schießen. Als ihr Schuss rechts im Tornetz einschlug, war der Jubel der Domstädterinnen grenzenlos.