1. FFC Frankfurt - VfL Wolfsburg 4:2 (3:1)

Martina Müller, Navina Omilade, Britta Calsson - nicht nur diese drei klangvollen Namen im Kader des VfL Wolfsburg stehen für ein gewisses Maß an Qualität. Nichtsdestotrotz gibt es in Niedersachsen immer wieder Probleme, in die Riege der großen Clubs vorzudringen - und so waren die Wölfinnen auch in der Bundesligapartie beim FFC Frankfurt am 21.9.2008 nur Außenseiter.
Vor dem Spiel bedankte sich der amtierende Deutsche Meister in Person von Stadionsprecher Rolf Töpperwien erstmal bei der Konkurrenz der SG Essen-Schönebeck - zu süß schmeckte der 3:2-Sieg des Agolli-Clubs gegen Duisburg unter der Woche. Dann ging es direkt mit Volldampf auf das Gäste-Tor von Anna Rissling: allein in den ersten drei Minuten gab es drei Gelgenheiten für das Team von Günter Wegmann, bevor dann aber die große Tristesse auf dem Platz einkehrte. Zunächst entwickelte sich das Spiel zaghaft in Richtung Frankfurter Tor, doch alsbald waren auch die Wolfsburger Bemühungen im spielerischen Sande verlaufen. Nach den ersten 15 Minuten gelangen offensiv nur wenige Kombinationen, zu oft endeten Angriffsversuche in der zweiten, dritten, vierten Spielstation mit einem Fehlpass. Frankfurt spielte hingegen wie die so oft zitierten "großen Mannschaften" und ging in der 19. Minute in Führung, als man nicht unbedingt mit einem Treffer rechnen konnte: Birgit Prinz bediente Kerstin Garefrekes aus dem Mittelfeld, die Rissling ausspielte und somit nur noch ins leere Tor einschieben musste. Die nächste Frankfurter Chance hatte Alexandra Krieger per Fernschuss in der 26. Minute, scheiterte aber genauso wie Petra Wimbersky nach einer Bartusiak-Vorarbeit über links eine Minute später. Wolfsburg war fortan vor allem durch lange Bälle aus dem Frankfurter Mittelfeld gefährdet - zum Beispiel stand Birgit Prinz nach einem solchen in der 29. Minute frei vor Rissling, doch die Wolfsburger Torfrau konnte den Schuss blocken, bevor die Defensive zur Ecke klären konnte. Doch ein ähnlicher Spielzug sorgte dann drei Minuten später für das 2:0: Kerstin Garefrekes wurde aus dem Mittelfeld freigespielt und hatte keine Probleme, auf die völlig freie Wimbersky aufzulegen. Zwei Minuten später hob Wimbersky den Ball über Rissling und erhöhte auf 3:0. Aus heiterem Himmel kam Martina Müller noch zu einem Tor in der 39. Minute und ließ bei einem Schuss ins lange Eck Stephanie Ulrich keine Chance. Unter dem Strich machte Frankfurt aber einen kontrollierenden Eindruck - dementsprechend ging die Pausenführung auch vollkommen in Ordnung.
Um es im Fussball-Taktik-Deutsch zu sagen: praktisch in der kompletten zweiten Halbzeit neutralisierten sich die Teams, es gab nur wenig Torchancen, wobei man vor allem von Frankfurt mehr erwartet hätte. Auch die offensiven Einwechslungen von Sandra Smisek, Karolin Thomas und Svenja Huth brachten keinen weiteren Zug in die Frankfurter Offensive. Die Zuschauer genossen bereits die inzwischen hinter den Wolken herausgeschlichene Sonne, als in der 81. Minute erneut aus heiterem Himmel der zweite Wolfsburger Treffer fiel - die Torschützin war erneut Martina Müller. Es hätte dementsprechend noch einmal eine knappe Partie werden können, doch diese kleine - und auch letztlich unverdiente - Wolfsburger Hoffnung machte Petra Wimbersky mit ihrem dritten Treffer zunichte. Nachdem Wolfsburg eine Frankfurter Ecke nicht aus der Gefahrenzone brachte, erwischte die Frankfurterin einen Sonntagsschuss aus über zwanzig Metern.
Auch wenn Müllers zweiter Treffer noch einmal ein kleiner Wackler für die Platzherren war, muss man letztlich von einem ungefährdeten Sieg der Frankfurterinnen sprechen. Ohne überzeugen zu müssen, ließ das Team von Günter Wegmann den Gästen keine Chance und behauptet sich somit an der Tabellenspitze der ersten Bundesliga.


  1. FFC Frankfurt   VfL Wolfsburg
23 Stephanie Ullrich (TW) 1 Anne-Friederike Rißling (TW)
2 Gina Lewandowski 4 Lisa Eichholz
3 Louise Hansen 5 Stephanie Ende
8 Tina Wunderlich (C) 7 Annelie Brendel
9 Birgit Prinz 9 Anna Blässe
12 Meike Weber 13 Juliane Höfler
13 Sarah Günther 19 Andrea Wilkens
14 Alexandra Krieger 20 Stephanie Bunte
18 Kerstin Garefrekes 22 Britta Carlson
20 Petra Wimbersky 23 Navina Omilade
25 Saskia Bartusiak 25 Martina Müller (C)
15 Svenja Huth 6 Maren Tetzlaff
21 Karolin Thomas 11 Melissa Thiem
28 Sandra Smisek 17 Sahra Freimuth