Borussia Mönchengladbach - SG Lütgendortmund 1:1 (1:0)

Was machen Vereine, wenn zu viele Gegner der eigenen U17-Mädchenmannschaften in den Verbandsligen in Nordrhein-Westfalen sich als nur bedingt konkurrenzfähig erweisen und die Spielerinnen so nicht jedes Wochenende gefordert werden? Man gründet eine eigene Liga, in der die vermeindlich besten Teams des Landes gegeneinander antreten. Nach außen gelten die Spiele zwar nur als Freundschaftsspiele, aber gleichzeitig gibt es doch einen Pokal zu gewinnen - und man verkauft sich als "inoffizielle Regionalliga".
Nachdem Gastgeber Borussia Mönchengladbach bereits am Vorwochenende angetreten war und ein Unentschieden gegen die U17 des Neu-Bundesligisten aus Herford erzielt hatte, war es für den Gast aus Lütgendortmund an diesem 2. August 2008 die erste Partie in der neuen "wilden Liga". Die Premiere musste gleich um eine halbe Stunde verschoben werden, weil die Gäste den an sich nicht wirklich überraschenden Verkehrsverhältnissen an einem Ferien-Samstag entsprechend zu spät die Reise an den Niederrhein angetreten hatten. Auch auf dem Platz war die Borussia zunächst einen Schritt schneller: die Gastgeberinnen nahmen schnell die Partie in die Hand und setzten sich in der Hälfte der rotgekleideten Gäste fest. Erst als sich Saskia Hilgers nach einem unglücklichen Zusammenprall verletzte, bedeutete dies einen kleinen Knick im Spiel des Traditionsvereins, die sich jedoch nach wenigen Minuten wieder fingen. Es war eine sehr muntere und attraktive erste Halbzeit, in der die Gastgeberinnen allerdings ihre optische Überlegenheit und eine daraus resultierende Reihe von Chancen nicht nutzen konnten. Die beste Gelegenheit in den ersten vierzig Minuten hatte Carina Flemming in der 33. Minute, die sich an der linken Grundlinie schön durchsetzte und mit einem satten Schuss aus recht spitzem Winkel nur den langen Pfosten traf. Zwei Minuten später machte es die Nummer 6 dann aber besser: sie ließ die sonst solide Defensive der Gäste wie Slalomstangen aussehen und zog von der Strafraumgrenze ab - die sonst sher gute Juliane Bauch im Lütgendortmunder Tor hatte bei dem Flachschuss keine Chance. So ging es mit 1:0 in die Pause - ein Ergebnis, mit dem die Gäste sehr gut leben konnten und mussten.
Auch die ersten zehn Minuten des zweiten Abschnitts gehörte wieder den Gastgeberinnen, die zwar technisch und spielerisch den besseren Eindruck machten, sich aber gegen eine nun kompaktere Gäste-Defensive und überzeugende kämpferische Einstellung schwer taten. So kam es in der 51. Minute zur einzig nennenswerten Chance der Gäste - und gleichzeitig zum Ausgleichstreffer: Lara Brüel setzte sich mit einem Konter gegen die gegnerische Abwehr durch und ließ auch Antonia Dimmig im Tor der Borussia nicht gut aussehen. In einer für "Freundschaftsspiele" phasenweise ruppigen Partie hielt Lütgendortmund in Folge dieses Unentschieden, weil die Gastgeberinnen zu selten in den gegnerischen Strafraum gefährlich eindrangen.
Lütgendortmund erkämpfte sich so einen Punkt in Mönchengladbach, die brutal für ihre Chancenverwertung bestraft wurden. Die muntere Partie des zweiten Spieltags des NRW Girls Cup machte dabei auf jeden Fall Lust auf mehr von dieser Spielserie.


  Borussia Mönchengladbach   SG Lütgendortmund
25 Antonia Dimmig (TW)   Juliane Bauch (TW)
2 Annika Eckers   Lena Ciochon
3 Anna Voite   Vivien Knoche
4 Hannah Heimbechner   Janine Duhme
5 Christina Franken   Jaqueline Hertz
6 Carina Flemming   Cindy Lorent
7 Pilar Stüttgen   Kira Hahnefeld
8 Jessica Jaspers   Jessica Buballik
9 Christina Reb   Christine Brinckmann
10 Anna Schommen   Jaqueline Nolte
11 Saskia Hilgers   Lara Brüel
12 Canan Senkul   Joana Konstantinidis
13 Sarah Linker   Andrea Wester
14 Kaya Merz   Christina Dretakis
16 Katharina Böhnen   Angelina Hans
18 Paula Klug