SG Essen-Schönebeck - Herforder SV 4:1 (1:1)

Um 14 Uhr fand am 19.Oktober 2008 die 2. Hauptrundenpartie des DFB-Pokals zwischen Essen und Herford statt. Das Bundesliga-Duell in Herford hatte Essen drei Wochen zuvor noch sehr deutlich gewonnen, für die Gäste aus Herford war also Wiedergutmachung angesagt. Dabei hatten beide Trainer aufgrund von Verletzungen stark ausgedünnte Auswechselbänke zu verzeichnen.
Die Partie begann eher mit zögerlichem Abtasten. Die erste kleinere Chance der Partie hatte Susanne Kasperczyk, die in der 8. Minute nach einer Ecke von der Strafraumgrenze über das Tor von Sonja Speckmann zog, wohingegen Herfords erste Chance in der 21. Minute durch einen Kopfball von Marie Pollmann nach einer Ecke zu Buche schlug. Viel mehr Chancen waren aus den ersten ersten 30 Minuten auch nicht zu vermelden, die Teams neutralisierten sich, die Angriffsbemühungen wurden meist von der Abwehr unterbunden oder endeten relativ ungefährlich. Umso überraschender fiel dann die Führung für Herford in der 32. Minute. Nach einer Flanke von Yvonne Hansmeier von der rechten Seite spitzelte Pollmann den Ball über Lisa Weiß, die hier machtlos war und ansonsten eine starke Partie zeigte. Die Herforder Freude währte aber nur drei Minuten: nach einer schönen flachen Hereingabe von Daniela Löwenberg ließ Sandra Deilmann der Herforder Schlussfrau Speckmann aus kurzer Distanz keine Chance. Kurz vor der Pause gab es noch zwei Chancen für Stephanie Weichelt, letztlich blieb es aber bei dem verdienten Remis zur Pause.
Auch der zweite Abschnitt war zunächst verhalten, nach gut zehn Minuten prüfte Pollmann Lisa Weiß mit einem Kopfball, doch die Essener Schlussfrau parierte glänzend zur Ecke. Chancen gab es zunächst hüben wie drüben nicht, eine erste Essener Gelegenheit im zweiten Abschnitt notierte ich erst in der 68. Minute, als zwei Spielerinnen der Gastgeber eine Deilmann-Ecke nur knapp verpassten. Das Spiel lebte also zunächst im Wesentlichen von der Spannung, nun kippte die Partie aber langsam und sehr stetig zugunsten der SGS. Essen bekam nun auch Torchancen, die ersten Gelegenheiten hatte Weichelt, die allerdings zweimal scheiterte. Die eingewechselte Sofia Nati scheiterte in der 73. Minute knapp aus etwa fünfzehn Metern. In der 77. und 78. Minute entschieden dann Carina Chojnacki und die eben erwähnte Nati mit zwei Traumtoren die Partie: die erstgenannte zimmerte einen 20 Meter-Freistoß wunderschön an der Herforder Mauer vorbei, eine Minute später traf Nati aus halblinks genau in den langen Winkel. Da Herford nicht mehr viel entgegensetzen konnte, war dies absolut verdient. In der 88. Minute krönte Susanne Kasperczyk ihre starke Leistung, für die sie auch in der Pressekonferenz von Ralf Agolli gelobt wurde. Auffällig unbedrängt stolzierte die Essenerin durch das zentrale Mittelfeld und setzte wunderschön Löwenberg ein, die aus dem Strafraum noch auf 4:1 erhöhen konnte.
So gab es ein letztlich etwas hohes, aber auch hochverdientes 4:1 der Essenerinnen. Herford gibt diese Niederlage nun die Gelegenheit, sich auf das deutlich wichtigere Liga-Geschäft zu konzentrieren - auch in diesem Spiel zeigte die Mannschaft von Björn Kenter eine durchaus ansprechende Leistung und sollte somit das Abstiegsgespenst, welches vor der Saison von vielen Experten herbeibeschworen wurde, von Ostwestfalen weit fernhalten können. Ein abschließendes Lob gilt dem Schiedsrichtergespann, denn Marina Wozniak hatte mit Canan Cosgun und Nina Bergstein zu jeder Zeit absolut im Griff und zeigte eine überzeugende Partie.



  SG Essen/Schöenebeck   Herforder SV Borussia
12 Lisa Weiß (TW) 1 Sonja Speckmann (TW)
2 Carina Chojnacki 2 Yvonne Hansmeier
3 Marina Himmighofen 3 Katharina Lühr
4 Sabrina Duhme 4 Kristina Hölscher
6 Susanne Kasperczyk 5 Sabrina Schlottmann
8 Sandra Deilmann 6 Kerstin Stegemann
11 Daniela Löwenberg 8 Christina Schulte
18 Stephanie Mpalaskas 10 Desiree Lenz
19 Stefanie Weichelt 15 Fiona Rolfs
21 Francesca Weber 19 Marie Pollmann
22 Caroline Harmann 22 Maxine Mittendorf
5 Sabrina Dörpinghaus    
17 Sofia Nati