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Die Bekanntheit des SV Rees im Frauenfussball-Bereich fusst im Wesentlichen nicht in der guten Nachwuchsarbeit bei den Juniorinnen, sondern vor allem auf dem Rhein-Ruhr-Cup, der alljährlich im Zuge der Saisonvorbereitung
die eine oder andere hochklassige Mannschaft den Weg an den Niederrhein lockt. Am 10. August 2008 war es wieder soweit - und mit dem FCR Duisburg, der SG Essen-Schönebeck und Wattenscheid 09 standen drei Teams aus der ersten und zweiten Bundesliga auf dem Plan.
Der amtierende Vizemeister aus Duisburg hatte es in der Vorrunde mit dem niederländischen Underdog V.V. Reuver, Fortuna Dilkrath und dem Gastgeber zu tun, Essen traf auf den SV Hemmerden, Borussia Mönchengladbach und den FC Oeding. Die neue Mannschaft von Thomas Obliers war in Gruppe 4
gegen die Zweitvertretung des FC Gütersloh, Viktoria Krefeld und den SC Bünen Favorit, während man die größte Ausgeglichenheit in Gruppe 3 erwarten konnte - hier traten die SVG Neuss-Weissenberg, der 1. FFC Ratingen, der GSV Moers und TB Heißen an.
Letztlich hatte das Turnier leider mit zwei Problemen zu kämpfen: für das erste, das eher mäßige Wetter, kann man die Organisatoren sicherlich nicht kritisieren. Kritischer ist hingegen schon die mangelnde
Ausgeglichenheit zu sehen. Während die unterklassigen Teams sich teilweise sehr interessante Partien lieferten, herrschte bei den Vorrundenspielen der Bundesligisten Langeweile. Der sportliche Tiefpunkt
war hierbei sicherlich Duisburgs Auftakt gegen die Mannschaft aus Reuver, die trotz dreißigminütiger Spielzeit mit sage und schreibe 14:0 für den deutschen Vizemeister endete. Auch in den anderen Partien bis ins Viertelfinale wurden Essen und Duisburg
nicht vollends geprüft, hier trafen die beiden Teams dann bezeichnenderweise in der Vorschlussrunde aufeinander. Hier hatte Essen das bessere Ende für sich und holte sich auch den
Pokal mit 4:0 gegen den GSV Moers, der als Wattenscheid-Bezwinger im Halbfinale lobend erwähnt werden muss. Für die unterklassigen Teams ist der Rhein-Ruhr-Cup sicherlich eine schöne Gelegenheit,
mit etwas Losglück einmal für dreißig Minuten mit den großen Idolen auf einem Rasen stehen zu dürfen - warum sich diese allerdings rein zur Pflege alter Bekanntschaften
in der knappen Vorbereitungszeit nicht eher nach wehrhafteren Gegnern umgucken, ist mir nicht ersichtlich.
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