Nachdem die ersten beiden Rückrunden-Spiele der FC-Damen mal souverän (in München), mal holprig (gegen Bad Neuenahr) ausfielen, stand am 16. März 2014 mit dem SV Weinberg aus dem Frankenland doch eher ein Gegner auf dem Spielplan, den man weniger als Stolperstein auf dem Weg zum heimlichen "Aufstiegs-Playoff" beim SC Sand gegen Saisonende einschätzen musste.
Die ersten Minuten gehörten auch sofort den Gastgeberinnen, die gleich nach wenigen Sekunden Gäste-Torfrau Susanne Goth zu einer Rettungstat mit der Hand am Rande der Strafraumgrenze (wohl noch knapp innerhalb des Strafraums) nötigten. Zwei Ecken in den ersten fünf Minuten mit gefährlichen Ansätzen, dazu ein Spiel, was praktisch nur in der Weinberger Spielhälfte stattfand, sprachen eine deutliche Sprache. Doch so langsam befreiten sich die Gäste, hatten zudem bei einem Pfostenschuss von Yvonne Zielinski nach Vorlage von Inka Grings (14.) das nötige Quentchen Glück. In der 16. Minute kam Weinberg, unterbunden von einem taktischen Foul von Maike Seuren, das erste mal gefährlich vor das Tor von Lena Nuding, die sich strecken musste, um den fälligen Freistoß aus dem kurzen Eck zu fischen - bei der nachfolgenden Ecke schwamm die FC-Abwehr erneut, der Ball wurde irgendwie von der Linie gekratzt. Mandana Knopf setzte in der 21. Minute das nötige Zeichen, als sie von Inka Grings schön auf die Reise zum 1:0 geschickt wurde. In der Folge hätten die Kölnerinnen gleich mehrfach erhöhen können, scheiterten aber immer knapp. Aber auch Weinberg setzte Achtungszeichen, wie zum Beispiel bei einem weiteren Freistoß in der 30. Minute, den Nina Heisel an die Oberkante der Latte setzte. Das Spiel war nun ausgeglichener, erst in den Schlussminuten hatte Goth wieder alle Hände voll zu tun - und hatte scheinbar einen guten Pakt mit der Aluminiumgöttin geschmiedet, denn sowohl eine unglücklich abgefälschte Flanke durch Grings in der 41. Minute al sauch ein Flachschuss aus freistehender Position zwei Minuten später scheiterte am Torgehäuse - Grund genug für die altgediente Ex-Nationalspielerin, Sekunden vor der Pause sämtlichen Frust zusammenzunehmen, als sie aus wenigen Metern mit voller Wucht das Spielgerät so sehr unter die Latte zum 2:0 zimmerte, dass man das Tornetz eigentlich hätte vor Schmerz schreien hören müssen. Weinberg hatte sich zwar in dieser Halbzeit phasenweise Respekt verdient, unter dem Strich war diese erste Halbzeit aber eine klare Sache für die Hausherrinnen gewesen.
Die zweite Hälfte begann mit einem Paukenschlag, als Lena Schrum völlig unnötig eine Stürmerin im Strafraum von den Beinen holte und die sonst doch gerade in diesem zweiten Abschnitt zu oft unsouverän wirkende Silke Fritz auf Strafstoß entscheiden musste. Heisel trat an und verwandelte sicher auf die linke Torseite (49.). Der FC fand jedoch schnell die sportliche Antwort, als Grings nur zwei Minuten später eine Flanke von Tugba Tekkal zu Zielinki durchließ und diese mit einem Flachschuss an den langen Pfosten den alten Abstand wieder herstellte. Die Partie verflachte nun immer mehr, Inka Grings sorgte in der 77. Minute mit dem 4:1 scheinbar für die Entscheidung, die in der Schlussphase dann aber noch einmal von FC-Seite unnötig riskiert wurde: Anne Hopfengärtner wurde in der 88. Minute geradezu von der gegnerischen Abwehr zum Torschuss eingeladen und profitierte schließlich noch davon, dass ihr Schuss abgefälscht wurde, in der Schlussphase hatte Weinberg noch zwei hochkarätige Chancen, vor allem als einmal Melin Niedermayer freistehend vor Nuding vergab - Fehler der Gastgeberinnen, die gegen einen qualitativ besseren Gegner natürlich sicherlich bestraft werden könnten. So blieb es aber beim glanzlosen Pflichtsieg für die Rheinländerinnen, die Weinberger Damen konnten hingegen mit durchaus stolzer Brust, aber ohne Tore den Weg in die Heimat antreten.

• Nächste Seite