Harter Unihockey-Kontrast: eine Woche nach dem Finnkampen ging es am 14. Februar in Valentinstagsstimmung zu den Niederungen des Großfeld-Spielbetriebs. Als erstes Spiel des Regionalliga West-Spieltags beim SSF Bonn trafen der TV Refrath und die Hausherren aufeinander. Der TVR hatte dabei eine bunte Mixtur aufzubieten, mit Jan Ehmann tauchte ein ehemaliger Nationalspieler genauso am Sportpark Nord auf wie die ehemaligen Eiche Horn-Spieler Hannes Mützelfeld und Janik Pfeiffer. Bonn vertraute auf die altbekannten und -bewährten Kräfte. Mit Lutz Ackermann war allerdings auch ein Bonner U15-Junior unter den aufgestellten.
In den ersten zehn Minuten hielt der TV Refrath an sich noch sehr gut mit. Zwar hatten die Bergischen nur seltene Torchancen, diese nach Konter, die Abwehr hielt aber den Bonner Bemühungen relativ ordentlich stand und konnte in den wenigen kritischen Situationen uf Jan Ehmann vertrauen. Bonn tat sich dementsprechend zunächst schwer, in der Schlussphase des ersten Drittels schwand dann aber die Konzentration bei den Außenseitern zusehens: in der 15. Minute erzielte Evengenij Kuznecov das erste Tor des Spiels, nachdem sich Mathis Janesch um seinen Gegenspieler gekurvt hatte. In der 19. und 20. Minute zappelte der Ball dann gleich dreimal im Refrather Tor: erst nutzte Jan Patocka mit einem Pass hinter dem Tor auf Peter Hahnen einen Stellungsfehler der Abwehr, das dritte Tor besorgte der Tscheche selber, bevor Kapitän Simon Kandziora noch in der Schlussminute des Drittels auf 4:0 erhöhte. Dann rettete sich Refrath in die Pause.
Im zweiten Drittel gab es im Sportpark Nord ein ähnliches Bild: die ersten knapp zehn Minuten stand die Refrather Abwehr ausreichend gut, dann fanden die Bonner wieder die Löcher in der gegnerischen Defensive: in der 30. Minute bediente Antti Wolk Peter Hahnen mustergültig mit einem Querpass, zwei Minuten später wechselte Refrath bei gegnerischem Einschlag, so dass Peter Hahnen völlig frei vor dem Tor von Ehmann stand und auf 6:0 erhöhte. Refrath berappelte sich aber und brach nicht wie zuvor ein, lediglich ein Ballverlust in der eigenen Abwehr konnte zwei Minuten vor der Pause durch Jan Patocka, der Antti Wolk bediente, noch genutzt werden.
Auch im dritten Drittel agierte Refrath defensiv ordentlich, ohne Markus Tölzer im Bonner Tor ernsthaft zu prüfen. Einer der wenigen Refrather Angriffe führte in der 51. Minute zu einem Konter durch Kuznecov, durch den dieser auf 8:0 erhöhte. In der 55. Minute folgte dann das schlussendliche 9:0 für Bonn: Peter Hahnen schloss eine schöne Kombination nach Vorlage von Patocka ab.
In einer sicher gewonnenen Partie deckte Bonn die defensiven Schwächen von Refrath schonungslos auf. Zwei Wochen vor dem großen Pokalspiel gegen den UHC Weißenfels konnte diese Partie allerdings keinen Fingerzeig für das Spiel des Jahres geben - gegen den deutschen Großfeld-Rekordmeister werden die ehemaligen Hauptstädter dazu verdonnert sein, sich tief in die Defensive zu stellen.

• Der Autor spielt gerade Rock Band (Xbox 360).

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