UHC Sparkasse Weißenfels - CUF Leganes 5:2 (1:2, 1:0, 3:0)

Weißenfels gegen Leganes - für viele war diese Partie bereits ein vorgezogenes Finalspiel. Bereits am ersten Tag hatten beide Teams klargemacht, dass der Weg nach Dänemark nur über Spanien und Sachsen-Anhalt führen kann. So konnten die viel nicht gerade zahlreichen Zuschauer eine spannende Partie erwarten.
Der UHC nahm zu Beginn die Partie in die Hand, Leganes verlegte sich zunächst auf eine sehr sichere Defensive und lancierte den einen oder anderen schnellen Angriff. So kam es auch, dass das optische Übergewicht zwar bei den Mitteldeutschen lag, in der Chancenwertung lagen sie allerdings eher zurück. So war auch die spanische Führung in der 6. Minute nicht völlig überraschend, Kapitän Miguel Prieto brachte sein Team nach einem Angriff über die linke Seite in Führung. Mit fortlaufender Spielzeit schwand auch die optische Überlegenheit, so dass das Ergebnis auch in Ordnung ging. Ein Freischlag in der 15. Minute brachte Weißenfels dann aber doch den Ausgleich: Torwart Ivan Martinez war die Sicht verdeckt, Mikko Reuna glich für Weißenfels aus. Die Freude wahrte allerdings nur etwa anderthalb Minuten, dann musste Tobias Köstler den Ball erneut aus dem Tornetz angeln: Leganes bestrafte einen Ballverlust der Deutschen hinter dem eigenen Tor bitter, Matias Anssi legte für Teemu Ilmari auf, der Köstler keine Chance ließ. Unter dem Strich wurden die Zuschauer toll unterhalten, die Partie unterschied von der Geschwindigkeit und vom körperlichen Level deutlich von den bisherigen Partien.
Mit starkem körperlichen Spiel und Gelegenheiten auf beiden Seiten ging es auch im zweiten Drittel weiter. Ein Treffer lag in der Luft, so dass Spannung aufkam - und auch erstmal nennenswerte Stimmung, da die Damenmannschaft aus Leganes "ihre" Jungs anfeuerte. In der 33. Minute sorgte Weißenfels für den Ausgleich nach einem mustergültigen Spielzug: eine Auslösung hinter dem eigenen Tor landete über nur eine weitere Station bei Sebastian Bernieck, der lediglich das Pech hatte, dass nicht sein Schuss direkt, sondern erst nach dem Kontakt mit einem Gegenspieler ins Tornetz flog - die österreichischen Schiedsrichter Hannes Dolzer und Thomas Antretter, die heute sich deutlich verbessert zeigten, werteten dies als Eigentor. Außer einer Zeitstrafe gegen Victor Sanchez, die der CUF aber schadlos überstand, gab es nichts Berichtenswertes aus dem interessanten zweiten Drittel, die Teams gingen also mit ausgeglichener Torezahl in die Kabine.
In der 43. Minute hatte Weißenfels auch Fortuna auf seiner Seite, als die Mannschaft aus Sachsen-Anhalt erstmals in Führung ging: ein Freischlag von Aki Koskinen wurde vor Martinez so abgefälscht, dass dieser keine Abwehrchance hatte - 3:2 für den deutschen Meister. Dieser zeigte gerade im SChlussabschnitt das komplettere Spiel, während sich die Spanier schwertaten, das Spiel zunehmend in die eigene Hand zu nehmen. Außerdem schlichen sich hier und da mehr Fehler in das Spiel von Leganes ein - einen nutzte Koskinen eiskalt, nachdem Reuna ihn in der 48. Minute mit einem Einschlag vom rechten offensiven Bullypunkt völlig freistehend im Slot bediente. Die Vorentscheidung besorgte dann Martin Brückner, der in der 50. Minute in Überzahl, Anssi saß für einen Stockschlag auf der Strafbank, nach einem schönen Querpass von Bernieck das 5:2 erzielte. Auch wenn die letzten Minuten durchaus noch einmal eine gewisse Turbulenz besaßen, am Weißenfelser Sieg war nun nichts mehr zu rütteln - dies lag auch daran, dass die spanischen Offensivbemühungen gegen Ende des Spiels zu umständlich ausgeführt wurden.
Mit diesem Sieg steht Weißenfels bereits vor der letzten Spielrunde als Gruppensieger der Gruppe B fest und darf sich somit auf den vermeindlich leichteren Gegner aus der Parallelgruppe im Halbfinale freuen. Alles andere als eine Neuauflage dieser Partie am Finalsonntag wäre allerdings eine große Überraschung.



  UHC Sparkasse Weißenfels   CUF Leganes
30 Tobias Köstler (TW) 31 Ivan Martinez Ortega (TW)
46 Eric Vogel (TW) 4 Teemo Alatalo
5 Steve Franke 7 Peter Skiden
7 Robert Brückner 11 Miguel Prieto Gomez (C)
8 Philipp Wolff 15 Victor Sanchez Cubillo
9 Martin Brückner 16 Arvid Dahlström
12 Aki Koskinen 19 Sergio Garces Sanchez
14 Robert Blanke (C) 22 J. Ant. Manzanedo Fernandez
16 Hannes Naumann 25 Magnus Olson
19 Mikko Reuna 28 Ricardo Sanchez Murillo
23 Valentin Erben 35 Javier Robledo Zarco
26 Tim Böttcher 39 Teppo Haakana
27 Martin Blanke 67 Pedro Torrijos Leon
33 Sebastian Bernieck 80 Aitor Bermejo Lopez
82 Thomas Finaske 89 Ruben Serrano Buitrago