Finnland - Tschechien 7:6 (4:2, 1:3, 2:1) - Shootout 0:1

Floorball/Unihockey im Züricher Hauptbahnhof, wo (werk-)täglich mehrere hunderttausend Leute ihrer Wege ziehen - diese Vorstellung faszinierte die Welt des Lochballs sehr, als Swiss Unihockey bekanntgab, diesen exquisiten Ort für die Euro Floorball Tour und die Feierlichkeiten zum 25. Geburtstag des Verbandes zu wählen. Natürlich zog es so auch unihockey-pics.de am letzten Aprilwochenende 2010 in die "Rail City", zumindest zu den Spielen drei bis sechs, da der erste Tag aus beruflichen Gründen nicht "machbar" war.
Die erste Partie am 24. April 2010 bestritten dabei Finnland und Tschechien. Nachdem der Weltmeister sich am Vortag souverän gegen den Gastgeber Schweiz gezeigt hatte, ging Suomi als klarer Favorit in dieses erste Match - und legten dabei gleich los wie die Feuerwehr: nach gerade einmal 69 Sekunden gingen die Skandinavier, die aufgrund der Flugverbote bereits am Mittwochmorgen den Weg nach Zürich angetreten hatten, durch Henri Johansson in Führung - nach dem schönen Querpass von Jani Kukkola war die Direktabnahme nur noch Formsache, die tschechische Torwart-Institution Tomas Kafka machtlos. Nach genau vier Minuten erhöhte Patrick Wardi auf 2:0 und als Ricky Hyvärninen auch noch einen Pfostenschuss in der 8. Minute setzte, drohte sich ein tschechisches Desaster an. Gerade als die Außenseiter etwas munterer wurden, musste Adam Stegl in der 14. Minute für ein Sperren auf die Strafbank. Finnland spielte ein schönes Powerplay, die schöne Kombination über Johansson auf Kari Koskelainen, der damit das 3:0 erzielte, fiel allerdings erst in der letzten Sekunde der Überzahl. Finnland schien nach Belieben zu dominieren, doch in der Schlussphase des Drittels hatten nun die Tschechen das nötige Quentchen Glück: Milan Tomasik traf in der 19. Minute zum 3:1 und als Juha Kivilehto 31 Sekunden vor der Pause einen tschechischen Anschlusstreffer nur noch mit einem Foul unterbinden konnte, verwandelte Milan Garcar den fälligen Penalty sicher zum 3:2. Fast wäre sogar noch der Ausgleichstreffer im ersten Drittel gefallen, nachdem Esa Jussila sich in der Abwehr einen bitteren Ballverlust leistete - doch dieses wäre des tschechischen Glücks nach dem ersten Drittel nun auch deutlich zu viel gewesen. Dass im direkten Gegenzug neun Sekunden Lassi Vänttinen Tommi Aro bediente und damit noch das 4:2 für Finnland fiel, war aber nach dieser engagierten Schlussphase dann vielleicht auch zu viel des negativen tschechischen Schicksals gewesen.
Finnland erhöhte diese Führung früh im Mitteldrittel, als Wardi Otto Tikka bediente, der in der 22. Minute für das 5:2 für Finnland sorgte. Doch Tschechien gab nicht auf und konnte nach der dreißigsten Minute immer mehr Spielanteile gewinnen. Auch die Tore fielen auf der anderen Seite: Radim Cepek überwand zweimal (31./38.) Henri Toivoniemi, zusammen mit dem 5:4 von Milan Tomasik in der 34. Minute bedeutete dies, dass es ganz überraschend 5:5 nach vierzig Minuten stand und die Partie wieder völlig offen war.
Die Partie war nun völlig offen - und in der 48. Minute staubte Matej Jendrisak nach einem Schuss von Jan Jelinek ab - die Tschechen gingen zum ersten Mal in Führung und überstanden auch eine Strafzeit gegen Cepek. Doch letztlich setzte sich doch noch die individuelle Klasse der Finnen durch: Jani Kukkola traf geradezu lässig mit einem halbhohen Schuss nach 56 Minuten, und als Hyvärinen 83 Sekunden vor Schluss den Ball aus kurzer Distanz an Kafka vorbei ins Tor schob, war die Partie erneut gedreht - auch mit sechs Feldspielern konnte Tschechien nun nichts mehr ausrichten, kam letztlich in der Schlussminute nicht einmal mehr zu einer guten Schusschance. Die Finnen hingegen kamen mit einem blauen Auge davon - das Penaltyschießen um den Extrapunkt entschied letztlich Milan Tomasik, der als einziger Schütze seinen Strafstoß verwandeln konnte.


  Finnand   Tschechien
35 Henri Toivoniemi (TW) 69 Tomas Kafka (TW)
24 Oscar Hänninen 17 Adam Stegl
3 Tommi Aro 2 Ales Jakubek
15 Esa Jussila 12 Radim Cepek
27 Rickie Hyvärinen 23 Vojtech Skalik
40 Lassi Vänttinen 18 Martin Ostransky
7 Jami Manninen 3 Daniel Sebek
8 Juha Kivilehto 6 Stephan Slany
10 Patrick Wardi 7 Milan Tomasik
17 Mikko Kohonen 8 Martin Richter
18 Mika Moilanen 9 Ondrej Fojta
19 Henri Johansson 15 Pavel Brus
20 Kari Koskelainen 16 Milan Garcar
22 Jani Kukkola 21 Tomas Chrapek
25 Olli Oilinki 24 Jan Jelinek
26 Otto Tikka 25 Petr Novotny
32 Mikael Lax 26 Marek Deutsch
30 Jani Naumanen (TW) 27 Milan Fridrich
    28 Matej Jendrisak
    78 David Rytych (TW)