UHC Dietlikon U21 - Red Ants Rychenberg U21 2:3 (0:1, 1:1, 1:1)

Nicht nur bei den "großen" Damen brach am 13. März 2010 das Playoff-Fieber aus - auch in der weiblichen U21 standen die ersten Partien der Halbfinalserien an. Dabei empfing der UHC Dietlikon die Red Ants Rychenberg zum Zürcher Kantonsderby - die Fans beider Lager, die allerdings nicht allzu lautstark vertreten waren, konnten sich so schon einmal auf das Spiel des Abends einstimmen.
Die ersten Minuten der Partie waren ein typischer Playoff-Auftakt: beide Teams tasteten sich erstmal ab, die Torhüter setzten sich eher selten in Szene, Jenny Lohrer hatte in den ersten Minuten einen nennswerten Save, ihre Gegenüber Sanda Steffen begann die ersten Minuten erstmal arbeitslos. In der neunten Minute fiel dann aber der Treffer, der der Partie doch im Sportjournalistenjargon einfach gut tun musste: ein hoher Ball von Tanja Bühler landete bei Mirella Schwarz, die Winterthurer Kapitänin überwand Steffen mit einem hohen Ball. Dietlikon war zwar feldüberlegen, aber Chancen gab es eher selten, zumal beide Abwehrreihen gut agierten und vor allem die Ameisen-Defensive viele Schüsse blocken konnte.
So ging es mit einer knappen Führung der Gäste in die erste Pause, für Spannung wa also weiterhin gesorgt, auch wenn die Partie durchaus etwas mehr Schwung hätte vertragen können. Die nächste gute Gelegenheit für die Gäste bot sich, als Nadine Bruggmann in der 26. Minute auf die Strafbank musste - ihr Team war kurz zuvor von den überfordert wirkenden Schiedsrichtern ermahnt woden - doch letztlich brachte das Überzahlspiel bis auf ein paar nicht weiter nennenswerte Ansätze nichts ein. Beide Teams waren nicht gerade von Fortuna gesegnet - während Dietlikon nicht immer zu Unrecht bei strittigen Szenen vor dem Tor mit dem Schiedsrichtergespann haderte, beschränkte sich die Treffgenauigkeit der Gäste auf das Torgehäuse - so scheiterte Schwarz in der 32. Minute am Außenpfosten. Das zweite Tor der Red Ants fiel dann aber in der 34. Minute, als Irene Räss nach einem Abwehrfehler in den kurzen Winkel abschließen konnte. Eine Minute vor der zweiten Pause fiel dann aber der keineswegs unvediente Anschlusstreffer, als Bruggmann den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Mit diesem Zwischenstand von 1:2 ging es dann auch in die zweite Pause.
Zu Beginn des dritten Drittels nahmen die Gastgeberinnen deutlich an Fahrt auf - und nachdem Kim Buchs in der 46. Minute nach einem Stockschlag auf die Strafbank musste, dauerte es nur 17 Sekunden, bis Fabienne Kuoni den Ball aus halblinker Position in den kurzen Winkel zum Ausgleich platzierte (47.). Lohrer schaute bei diesem Treffer genau in die tiefstehende Sonne, die nicht abgedunkelt werden konnte - warum die Unparteiischen nicht das dritte Drittel zu Beginn in zweimal zehn Minuten aufgetrennt hatten, war sehr zweifelhaft. So schienen die Ants immer nervöser, umso wichtiger schien es da, dass nach einem Stellungsfehler der Abwehr in der 50. Minute Iris Bernhardsgrütter die auf halbrechts völlig freistehende Buchs anspielen konnte und diese keine Probleme hatte, den Ball an Steffen vorbeizudreschen. Eine Minute später wurde die Partie dann für mehrere Minuten unterbrochen, Lohrer stand nun völlig in der Sonne - da brachte es auch nur eine mäßige Linderung, dass eine der nun weit heruntergelassenen Trennwände der Dreifachhalle etwas Schatten im Winterthurer Torraum spendete. Man konnte sich nun auch ausgiebig mit diesem Regelthema beschäftigen, denn die Gastgeber waren zwar bemüht, scheiterten aber entweder früh an der Abwehr oder in ein paar guten Situationen auch am Schicksal. So nahm die Partie den "klassischen" Lauf: drei Minuten vor Ende der Partie rief der blau-gelbe Trainerstab seine Schäfchen zu sich und rief das Torwartschäfcen alsbald zu sich auf die Bank, um zu sechst das Glück zu versuchen. Gleich nach gut zehn Sekunden hätte Bernhardsgrütter das Empty Net Goal aus wenigen Metern Abstand erzielen müssen, ließ das Spielgerät aber verspringen. Kurz darauf hob sich der Arm der Unparteiischen, die einen Wechselfehler der Gastgeber erkannten - aus meiner Position leider nicht zu verifizieren. Dietlikons Bank sorgte dann aber noch dafür, dass die Partie nun auch wirklich entschieden war: neben der sowieso fälligen Zeitstrafe motzte der Trainerstab und erhielt gleich noch eine weitere Zeitstrafe, so dass sich zwei Minuten und fünf Sekunden vor Spielende nur noch drei Feldspielerinnen des UHCD auf dem Feld befanden. Umso bemerkenswerter war es somit, dass Dietlikon die letzte bemerkenswerte Szene der Partie hatte: Kuoni setzte sich mit einem Konter gegen die Ants-Abwehr, die ansonsten den Ball souverän in ihren Reihen hielt, aus - der Zweikampf, der letztlich zum Ballverlust der Stürmerin führte, schien mir dabei genausowenig regelgerecht wie die Reaktion der Torschützin des Ausgleichs, die in Folge Lohrer in ihr Torgehäuse stieß. Letztlich beruhigten sich die Gemüter aber wieder, so dass die Partie ohne weitere Aufreger in den letzten Sekunden zu ihrem Ende plätscherte.


  UHC Dietlikon U21   Red Ants Rychenberg U21
41 Sandrine Steffen (TW) 31 Jennifer Lohrer (TW)
13 Aline Chalverat 13 Tanja Bühler
26 Tabea Ressnig 15 Romina Widmer
6 Samanta Bickel (C) 23 Irene Räss
88 Nicoler Huber 9 Mirella Schwarz (C)
7 Nadine Bruggmann 11 Martina Gabathuler
5 Janine Dällenbach 3 Melanie Knecht
8 Tanja Walter 4 Ursina Hollenstein
10 Melanie Brazerol 5 Jennifer Schwer
17 Simone Adank 7 Mirjam Weilenmann
18 Nina Räbsamen 12 Sarah Schwab
22 Fabienne Riner 18 Kim Buchs
23 Gisela Schibli 22 Vanessa Anderegg
30 Fabienne Kuoni 26 Lilian Frei
32 Celine Chalverat 27 Iris Bernhardsgrütter
37 Ramona Schoch 93 Samira Ryf (TW)
90 Andrea Ressnig    
34 Michele Wüthrich