Eszterhazy MEISE Eger - NTS FK-ZS Nemsova 3:6 (0:2, 0:0, 3:4)

Von Grimma nach Erd, einem Vorort von Budapest: während in Sachsen sich die besten Damenteams der westlichen europäischen Floorball-Hemisphäre um ein Billet nach Lettland stritten, gab es im Land des Gulaschs gleich deren zwei - allerdings nicht, weil Erd besonders schön oder besonders sonnig wäre, sondern weil es hier keine Geschlechtertrennung gab und sich Männlein und Weiblein der Ostgruppe jeweils um die begehrte Euro Floorball Cup Qualifikation gegenüberstanden. Als ich die schmucke modern e Halle betrat, duellierten sich so gerade die Herren vom estnischen SK Augur und die SK Dragons, der slowakische Vertreter, in einem packenden Duell ihrer Vorrundengruppe. Bei den Damen hingegen spielten vier Teams jeweils einmal gegeneinander - am abschließenden Sonntag würden dann die beiden besten Teams noch einmal die Visiere im direkten Qualfikationsduell die Visiere herunterklappen dürfen.
Als erste Partie meines Spielplans gab es gleich eine Vorentscheidung für diese Finalbesetzung: während der große Turnierfavorit Olimpia Gdansk aus Polen wohl schon sicher das Finalticket in der Tasche hatte, traf der ungarische Meister Eszterhazy-MEISE, allerdings ohne ihre beste Spielelerin der Vorsaison, Nora Susztak, auf die slowakischen Goldmädchen vom NTS Nemsova. Ein Sieg musste praktisch für beide Teams her - bei einem Unentschieden hätte Eger den wohl nicht zu unterschätzenden Vorteil, in ihrem Abschlussspiel gegen die zu schwachen Gegner aus Zell am See das zu erzielende Ergebnis zum Finaleinzug bereits zu kennen. Dabei erwischte der slokawische Meister den besseren Start: Zuzana Strapkova brachte ihr Team nach einem Querpass von Renata Resekova in Führung, in der 12. Minute lauerte die Stürmerin erneut am langen Pfosten und traf zum 2:0. Auch wenn Eger in den ersten Minuten sicherlich nicht die bessere Mannschaft war, kam der Vertreter des Gastgeberlandes nun besser in Tritt - gerade im zweiten Drittel war die Partie zumindest ausgeglichen, doch Eger konnte aus ihren Chancen nichts Zählbares erringen. Mal agierten die Ungarinnen zu ungeschickt, zu oft scheiterten sie auch an Sara Horakova im Tor von Nemsova. So blieb es bis zur zweiten Drittelpause beim 2:0 für die Slowakinnen.
Als in der 43. Minute Strapkova mit einem sehr harmlos aussehenden Schuss auf 3:0 erhöhte, schienen alle ungarischen Träume zu zerplatzen. Doch dann kamen die drei großen Minuten der Kapitänin der Erlauerinnen, Alexandra Simon: in der 44. Minute profitierte Boglarka Bartok von einem Zuspiel der ungewohnt als Stürmerin spielenden Simon, die zuvor mehrere Gegenspielerinnen ausgespielt hatte, und erzielte den ersten Treffer für die Gastgeberinnen. Eine Minute später bediente Simon Liza Karacsony, die den Ball nur noch Abstauben musste. Auch ein Time-Out von Nemsova nahm nicht den Schwung aus dem Spiel der schwarz gekleideten Spielerinnen, denn nur anderthalb Minuten später traf Simon nun selber und glich mit einem Drehschuss zum 3:3 aus. Alles sah nun danach aus, dass die Ungarinnen die Partie ungefährdet nach Hause bringen würden, Nemsova lag am Boden - doch die Ungarinnen ließen sich wieder aus dem Konzept bringen und in der 48. Minute bedeutete ein unnötiger Ballverlust in der eigenen Defensive die erneute Führung durch Veronika Izraelova. Als nach 50 Minuten dann auch noch Renata Resekova über die linke Seite eine Einzelleistung zum 5:3 abschloss, war die Partie praktisch entschieden - auch wenn Eger bis zuletzt kämpfte, gab es keinen Weg zurück mehr - Izraelova stellte letztlich den 6:3-Endstand her (53.), die MEISE-Girls wurden hingegen für ihre mangelnde Erfahrung bitter bestraft.


  Eszterhazy-Meise   NTS FK-ZS Nemsova
93 Nikoletta Kis (TW) 99 Sara Horkova (TW)
2 Karolina Hegyi 1 Petra Tydlackova (TW)
4 Boglarka Bartok 3 Simone Remova
5 Eszter Dudas 5 Gabriela Tydlackova
9 Alexandra Simon (C) 7 Kristina Melisova
10 Liza Karacsony 8 Patricia Tokarova
13 Zsofia Balla 9 Viktoria Bobotova
15 Henrietta Csutoras 10 Janka Zderkova
16 Veronika Krecz 11 Monika Spanikova
17 Nora Leitner 13 Lubomira Vandzalova
20 Gabriella Antal 14 Zuzana Strapkova
21 Csilla Gulyas 15 Renata Resekova
    16 Veronika Izraelova
    18 Iveta Zilocova
    20 Veronika Mojtova