Am zweiten Tag der Ungarn-Reise hieß es früh aufstehen, denn bereits um 10 Uhr morgens luden die Cartoon Heroes zu ihrer Partie der Herren gegen die Mannschaft aus Dunaujvaros im Süden der Hauptstadt. Der Letztplatzierte empfing den Vorletzten - die Partie konnte also zumindest einer gewissen Brisanz nicht entbehren.
In den ersten Minuten legten die Gäste gleich mit vollem Eifer los: nach 2:41 Minute traf Tibor Juhasz aus kurzer Distanz zum 1:0 für die Gäste, vier Minuten später legte Akos Jadloski den zweiten Treffer für sein Team mit einem Drehschuss nach. Von Anfang an schenkten sich die Teams nichts, Gabor Kardos erzielte dann auch folgerichtig nach gut 13 Minuten den Anschlusstreffer, nachdem er sich hübsch aus dem Hintertorbereich in den Slot durchgetankt hatte. Eine Unterzahl überstanden die Gastgeber zwar schadlos, doch letztlich musste Adam Blaumann doch noch einmal den Ball aus dem eigenen Tornetz holen: 12 Sekunden vor der Pause erhöhte Tibor Kiss im Nachgang eines missglückten Bauerntrick-Versuchs auf 3:1, was gleichzeitig auch der Pausenstand war.
War es schon im ersten Drittel ruppig, wurden nun in Abschnitt zwei die Knie- und Stockvergehen noch deutlich zahlreicher - auch wenn sich Attila Kiss und Laszlo Vigh bemühten und dabei sicherlich eine fast durchschnittliche Partie abliefern, das Spiel hatten die beiden Unparteiischen phasenweise nicht mehr im Griff. Zunächst sorgte aber ein Tor der Truppe von Istvan Horvath für einen Eintrag im Spielbericht - Gyula Szabo traf im Nachschuss eines Peter Kiss-Konters. Danach ging erst György Liebe, während dessen Strafzeit Gabor Nagy auf die Strafbank - und gerade als die Gastgeber in Überzahl spielten, setzte sich der eben noch fehlbare Liebe schon zentral zum 2:4-Zwischenstand durch. Doch auch hier wusste der Gast mit dem undschlagbar langen Namen zu antworten: nur eine Minute später stellte Nagy den alten Abstand wieder her, als er nach einem gezielten Pass von David Sivak den Ball nur noch am langen Pfosten eintüten musste. Auch wenn in der 33. Minute Krisztian Bazor die Hand noch am Ball hatte - gegen den Doppelpass mit Abschluss von Liebe und Gabor Kelemen war der Schlussmann aus Dunaujvaros machtlos. In der 35. Minute war es dann erneut an Liebe, den 4:5-Anschlusstreffer und damit auch den Pausenstand zu erzielen, sein Geschoss von der Mittellinie in Überzahl schlug gezielt im Tornetz ein.
Gleich nach vier Minuten hatte das Schlussdrittel seinen ersten Aufreger: Sivak stieß seinen Gegenspieler bei einem hohen Ball ins Torgehäuse, der gegebene Penalty war hart, aber vertretbar - letztlich vergab Gergely Kovacs diesen Standard sowieso, allerdings erzielten die Heroes im Nachgang in der 6. Minute per Überzajl den Ausgleich - Tamas Ulicza durfte sich in die Torschützenliste eintragen. In Folge war der Spielbericht dazu da, Strafzeiten in mannigfaltiger Zahl zu sammeln: erst setzte sich Gergely Kovacs auf die Strafbank für einen Stockschlag, in der 55. Minute lief Kardos zu früh in einen gegnerischen Einschlag und durfte neben dem reizenden Spielsekretariat Platz nehmen. An im Prinzip der genau selben Szene auf der Gegenseite entzündeten sich dann kurz vor Ende von Kardos Strafe die Gemüter: Balazs Kovacs war schon fast in der Kuschelposition angekommen, als Namensvetter Gergely gerade vom Bullypunkt schubste, zum Kuscheln gab es dann aber nicht mehr viel, denn die Strafzeit quittierte der Spieler der Gäste damit, dass er schnurstraks in die Kabine lief und dabei Glück hatte, dass die Unparteiischen die hier unabdingbare zweite Zeitstrafe verhängten. Aber letztlich war das auch egal, denn erst Tibor Juhasz und dann noch Coach Horvath bekamen Strafen für Reklamieren, der Coach wurde dabei dank einer persönlichen Strafe in den Zuschauerraum verbannt. Dort fuchtelten die Fehlbaren nun wie die Rumpelstilzchen herum und gestikulierten wild - es war unwürdig, was sich neben dem Spielsekretariat abspielte, auch wenn meine ungarischen Sprachkenntnisse wenigstens die Unverschämtheiten verschwommen erscheinen ließen. Dieses Treiben ließ sich der Floorball-Gott auch nicht gefallen, in doppelter Überzahl wurden die Cartoon Heroes für ihre Ruhe belohnt, Liebe traf zwei Minuten vor Spielende erneut. Allerdings hatten die Gäste den Schlusspunkt unter die Partie gesetzt, Matyas Szerekes semmelte Gergely Kovacs in die Bande, was dem Gegner starke Schmerzen und den Gästen die letzte Zeitstrafe der Partie einbrachte - an sich war dies die passende Art, diese nicht immer schöne Partie zu beenden.

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