IKSU (Umea) - KAIS Mora 7:1 (2:0, 2:0, 3:1)

21. April 2010, Malmö Arena, 13:00 Uhr - alles war angerichtet für die vielleicht größte Vereins-Floorball-Show des Jahres. Zumindest das Vorjahres-Event ließ hoffen, dass es wieder Floorball-Genuß pur im Südwestzipfel Schweden zu genießen gäbe - das deutsch-schweizer Herz hatte dafür sogar noch ein kleines Extra bereit: neben dem "Dauergast" Fredrik Holtz, der mit Storvreta bei den Herren den dritten Titel in Folge holen wollte, hatten sich die Schweizerinnen Natalie Stadelmann und Silvana Nötzli mit KAIS Mora ins Damen-Finale gespielt - hier wartete allerdings die wohl favorisierte Equipe von IKSU aus dem fernen Umea, denen man gegen den Final-Debütant zumindest die höhere Erfahrung in solchen Spielen nachsagen musste.
Leider war dann auch genau dies der Knackpunkt des Spiels: man konnte Mora gar nicht so richtig nachsagen, viel falsch zu machen - viel richtig machten sie aber auf jeden Fall auch nicht, kamen nicht wirklich gut ins Spiel, geschweige denn drückten IKSU ihren Stempel auf. Der Favorit lauerte und stach immer dann mit der Präzision eines Chirurgs und der Brutalität eines Scharfschützen ins Herz der Mittelschweden, wenn das für deren Spiel so gar nicht passte: so stand es schon nach gut sechs Minuten 2:0 - beide Male war es Emelie Wibron (4./7.), die mit Fernschüssen gegen die hier nicht immer glücklich agierende Sarah Fredriksson den Ball dort platzierte, wo die Hände und der Körper der gegnerischen Torfrau eben nicht waren. Da nützte es auch nichts, wenn Mora in der Folge des Drittels durchaus mitspielte - viele Akzente gab es nicht von den "Mets", IKSU lauerte und wirkte dabei absolut ungefährdet.
Auch als zu Beginn des Mitteldrittels Mora einige Chancen doch sehr unnötig vergab und damit vielleicht sich das Leben selber zu schwer machte, war IKSU im richtigen Moment mit einem Doppelschlag zur Stelle: Cassandra Edberg traf nach einem schönen Spielzug in der 31. Minute, zwanzig Sekunden später stand Frida Norström nach einem Pass von Elin Tjärnström am langen Pfosten zu frei - die sportliche Hypothek von Mora war nun auf bereits vier Tore angewachsen - die Hoffnungen schienen doch nun relativ unbegründet, dass hier nach Spielende noch der Außenseiter den nagelneuen Pokal in die Höhe recken dürfte.
Die stärkste Phase hatte Mora sicherlich zu Beginn des Schlussdrittels - und so war es vielleicht Moras größter Erfolg an diesem Tag, dass Jan Holmberg in der 47. Minute seine orange gekleideten Schäfchen per Time-Out zum Rapport zu sich bat. Diese handelten sich zwar kurze Zeit später in Person von Tjärnström eine Zeitstrafe ein, doch IKSU wirkte fortan wieder sicher und sorgte durch Josefine Eiremo in der 52. Minute mit einem Konter auch für die schlussendliche Entscheidung - dass Therese Karlsson dann fünf Minuten vor Schluss doch noch Moras erstes Tor erzielte, war nur Ergebniskosmetik, zumal Frida Eriksson nur 26 Sekunden später den alten Abstand wieder herstellte und Therese Andersson sogar noch weitere 22 Sekunden später auf 7:1 erhöhte - mit diesem letztlichen Endstand war nun endgültig der Zahn gezogen, die Partie plätscherte - wie so oft an diesem Floorball-Nachmittag - mit dem Gefühl eines souveränen Siegers vor sich hin, bis dieser dann endlich nach sechzig Minuten den wohlverdienten Jubelsturm loslassen konnte. Mora hatte an diesem Tag sicherlich nicht ihr bestes Spiel abgerufen, was sie in der Saison zu großen Siegen geführt hatte - unter dem Strich war man aber in Dalarnas Lan sicherlich auch alles andere als unglücklich mit der Saisonbilanz, nachdem die ersten Tränen getrocknet waren.


  IKSU Umea   KAIS Mora
35 Malin Marklund (TW) 1 Sandra Fredriksson (TW)
1 Linnea Jonsson (TW) 92 Erica Willesgard (TW)
3 Therese Andersson 94 Linda Vagner (TW)
6 Karen Farnes 2 Amanda Wall
7 Josefine Eiremo 3 Martina Löf
8 Elin Tjärnström 4 Therese Karlsson
9 Andrea Gidlund 5 Anna Wijk
10 Susanne Ekblom 6 Malin Lundqvist
11 Frida Norström 7 Dragana Mrksic
16 Emma Torikka 8 Lina Hansson
20 Frida Eriksson 10 Johanna Stickopers
21 Emma Hellberg 11 Lina Arvidsson
22 Victoria Wikström 12 Ellen Tillman
24 Jenny Gustafsson 16 Caroline Sundbye
26 Emelie Wibron 17 Natalie Stadelmann
32 Sara Wilhelmsson 18 Jessica Eriksson
55 Martina Söderqvist 22 Amanda Larsson
91 Cassandra Edberg 31 Silvana Nötzli
92 Iza Rydfjäll 77 Elin Reinestrand
94 Frida Rydfjäll 92 Erica Willesgard