Westfälischer Floorballclub Münster - Dümptener Füchse 3:4 (0:0, 3:2, 0:2)

Münster gegen Dümpten - eine gewisse Rivalität war in der Halle in Münster-Roxel schon zu spüren, als die beiden NRW-Teams am 28. Oktober 2012 in der 2. Bundesliga Nord/West aufeinander. Der WFC hatte dabei bis dato erst drei Punkte in der Liga gesammelt und stand dementsprechend unter Druck - zusätzliche Bürde waren da sicherlich die zahlreichen Fans, die aus Mülheim an der Ruhr angereist waren.
Die ersten zwanzig Minuten waren sehr intensiv. Auch wenn weder Kevin Fries noch Manuel Radomski den Ball aus dem Tornetz holen mussten, war das Match von Anfang an spannend, manchmal vielleicht etwas hektisch. Fries hatte sicherlich etwas mehr zu tun als sein Gegenüber, das Match war aber recht ausgeglichen und konnte nur zwei Einträge in Form von Zeitstrafen im Spielberichtsbogen vermelden - beide Unterzahlsituationen von Münster, die zunächst nach einem Körpervergehen im Mittelfeld Andy Steffen (6.) und dann nach einem vermeidlichen Wechselfehler, bei dem Münster zwar nie überzählig war, aber sich etwas unglücklich verhielt, Arne Dietrich (14.), blieben letztlich folgenlos.
Was die Zuschauer im ersten Drittel vermissten, gelang Münster zu Beginn des zweiten Drittels gleich doppelt: Karlis Krastins traf nach nur 29 Sekunden aus dem Rückraum, was Münster zu einem spontanen Mannschaftsfoto auf dem Feld verleitete, nur zwei Minuten später legte der Lette auf Ales Richter auf, der den Ball am kurzen Pfosten vorbeidrückte. Münster zeigte gerade in dieser Phase, aber letztlich auch im gesamten Spiel, zwar mehr Potential, wirkte aber umständlich, während auf der anderen Seite eine Mannschaft stand, die sicherlich mit den größten Talenten in puncto technischer Finesse gesegnet ist, aber Ruhrgebiets-typisches "Maloche-Floorball" spielte: der Einsatz, den die Füchse zeigten, war enorm, beeindruckend und sympathisch - und auch Rückschläge wie diese schien das Team von Ralf Buckermann nicht von dieser Einstellung abzubringen. Der Kampfeswille wurde in der 29. Minute erstmalig belohnt, als Kevin Buckermann einen Querpass von Kai Richter direkt verwandelte - und als der Dümptener Kapitän knappe drei Minuten später sogar zum 2:2 ausglich, tobte in der Halle die schwarz-rote Glückseeligkeit - absolut verdient, denn gerade in dieser Phase hatten die Füchse sich doch gleich mehrere gute Chancen erarbeitet. Das sportliche Pendel brauchte aber nur 19 Sekunden, bis es wieder in die WFC-Richtung ausschwang - beim 3:2 durch Richter rutschte der Ball irgendwie über die Torlinie durch. Auch wenn dies gleichzeitig der Pausenstand war, blieb die Partie "heiß". Dümpten hatte genügend Chancen, wieder den Spielstand auszugleichen, zeigte sich aber im Abschluss nicht konsequent genug - zudem gab es immer wieder brenzlige Situationen wie einen sicherlich unabsichtlichen "Open Ice Hit", um die Sprache des Brudersports zu bemühen, in der 38. Minute gegen Marcel Emmerich. 16 Sekunden vor Schluss erhielten die Gäste nach mehreren Stockschlägen vielleicht etwas spät eine Zeitstrafe (Andre Hermann), so dass der WFC nicht nur mit einem Tor Vorsprung, sondern auch in Überzahl in das Schlussdrittel ging.
Die Zeitstrafe blieb aber auch zu Beginn der finalen 20 Minuten genauso folgenfrei wie eine weitere, die Tomas Joska in der 43. Minute (Stoßen) kassierte. In zahlenmäßiger Equivalenz kam es dann aber doch zum inzwischen längst verdienten Ausgleich: Jan Radomski trug sich nach einem schönen Konter in die Torschützenliste ein. Danach blieb die Partie umkämpft, Münster schien aber einfach aus ihrem Potential weniger zu machen als der Gast, der 2:09 Minuten vor dem Ende der Partie dafür dann auch belohnt wurde, als Kai Richter im Nachschuss traf. In der Folge konnte Münster keine nennenswerte Torgefahr aufbauen und festigte so seinen Platz im Tabellenkeller, während die Füchse als Überraschungsteam der Liga sich auf den zweiten Tabellenplatz vorschoben.


  Westfälischer Floorballclub   Dümptener Füchse
35 Kevin Fries (TW) 1 Manuel Radomski (TW)
22 Uvis Egiltis 84 Sebastian Schulze (TW)
3 Marcel Emmerich 3 Andre Hermann
4 Tobias Wangemann 4 Lennart Gottwald
5 Brandon Fetkenhauer 7 Jan Niklas Buckermann
6 Michael Grevenstette 8 Jannis Kempkes
7 Andre Kiethe 9 Jan Radomski
8 Andy Steffen 10 Kevin Buckermann
9 Arne Dietrich 13 Felix Grün
10 Florian Kuhn 14 Alexander Panzer
12 Ales Richter 16 Tomas Joska
13 Juris Krastins 22 Joose Penttilä
14 Peter Storms 57 Bertram Wagner
15 Matthias Lohne 73 Mark Brockmann
16 Christian Matuszak 77 Jannik Wahl
17 Sebastian Lütke-Wenning 80 Andreas Ritter
18 Philipp Mertens 83 Kai Richter
19 Juris Krastins