Nach dem Kauferinger Sieg in Bayern standen die Bonner am 6. April 2013 in eigener Halle schon mit dem Rücken an der Wand - so es denn ein wichtiges Ziel für die Mannschaft von Spielertrainer Simon Kandziora war, auch neben dem möglichen Aufstieg in die Bundesliga noch den Zweitliga-Meistertitel in die Vereinsannalen einzutragen - die Relegationsspiele waren unabhängig von diesem Finale bereits erreicht.
Dabei gelang den Gastgebern ein Auftakt nach Maß: Vorlagengeber Günter Wyznjak und Janos Bröker schalteten bei einem Abwehrschnitzer der Gäste am schnellsten und legten den Ball in Tor des chancenlosen Tobias Dahme ein. Danach drückte Bonn zwar deutlich auf das Kauferinger Tor, viele Torchangen gab es aber nicht zu verzeichnen. Eine Zeitstrafe gegen Tobias Hutter (9.) sorgte für weiteren Druck auf das Red Hocks-Tor, aber für keine Tore - diese fielen dann auf der anderen Seite: gleich zweimal trug sich Tino von Pritzbuer in die Torschützenliste ein und überwand Rico Mazzoleni humorlos - durch die Treffer in der 14. Minute und 33 Sekunden vor der Pause war das Spiel etwas glücklich gedreht. Davor kam es noch zu einer kuriosen Situation: da die Bonner Anzeigentafel unter wenig berechenbaren Anzeigefehlern leidet, kehrte Niklas Bröker nach einer Zeitstrafe in der 18. Minute bereits nach einer Minute wieder von der Strafbank zurück - so war der Führungstreffer für Kaufering auch irgendwie ausgleichende Grechtigkeit.
Im zweiten Drittel schien Bonn nin das Spiel zunächst besser in den Griff zu bekommen und auch für die nötigen Tore sorgen zu können: in der 23. Minute traf Niklas Bröker nach einem schönen Querpass seines Bruders direkt, nach 27 Minuten ging Bonn sogar in Führung, als Antti Wolk abstauben konnte, als ein eher harmloser Jan Patocka - Weitschuss nur von Dahme geblockt wurde. Doch Kaufering schien einfach mehr Lust auf den Zweitligatitel zu haben und hatte zudem einen geradezu gespenstisch effektiven Sturm aufzubieten: Stefan Weh traf in der 34. Minute per Flachschuss, nur zwei Minuten später krönte der starke Kapitän Maximilian Falkenberger seine Leistung mit dem erneuten Führungstreffer.
Auch im Schlussdrittel wollte Bonn nicht mehr auf die Siegerstraße zurückkehren und somit das dritte Spiel erzwingen: gerade wieder von der Strafbank zurück, ließen die Rheinländer erneut von Pritzbuer viel zu frei zum Schuss kommen - in der 45. Minute zeigte die Anzeigetafel 3:5 an. Zwar kam Bonn drei Minuten später mit einem Treffer durch Kandziora noch einmal heran (48.), doch schwächte sich selber, als Eugen Friesen in der 51. Minute nach einem dummen Foul an der Bande auf die Strafbank musste. Zwar hielt Bonn dem Überzahl-Druck stand, doch der quirlige von Pritzbuer durfte in der 54. Minute erneut zu einfach durch die gegnerische Abwehr durchbrechen - das 4:6 war die Vorentscheidung, zwei Sekunden vor Schluss bedeutete ein Schuss in das leere Bonner Tor durch Falkenberger (Ausschluss Daniel Szirbeck, Kopfspiel) nur noch Ergebniskosmetik, die den verdienten Kauferinger Sieg noch einmal krönte.

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