Nach inzwischen doch recht zahlreichen Besuchen in der Naisten Liiga ermöglichte eine Spielabsage der estnischen Liga, dass statt der Unihockey-Pics.de - Premiere in Tallinn der erstmalige Besuch in der Salibandyliiga der Herren auf dem Programm stand. SSV Helsinki empfang Loviisan Tor - wobei es faktisch wohl eher umgekehrt war, hatten die Gäste doch sicherlich zwei Drittel der zahlenden Zuschauer auf ihrer Seite. Sportlich ging SSV in diesem Mittelfeldduell als leichter Favorit in die Partie.
Der Jubel der Zuschauer brandete das erste mal in der dritten Spielminute auf - und aufgrund der Zahlenverhältnisse auf den Rängen konnte dies nur heißen, dass die Gäste in Führung gegangen waren: Andreas Hietala hatte seine Mannschaft mit einem Schuss von halblinks in Führung gebracht. Auch in der Strafenwertung gönnte sich der Gast den Vortritt, als Ville Lehkonen nicht nur die komplette lange Seite der Bande Bande, sondern auch Gegenspieler Riku Kekkonen in der 5. Minute abräumte - die Überzahl blieb aber folgenlos. Vielmehr markierten die Gäste, als sie in der 8. Minute wieder frisch mit fünf Feldspielern zu Werke gingen, den zweiten Treffer der Partie: Niklas Niiranen profitierte dabei von einem Freischlag vor dem Tor von Henri Toivoniemi, der von Valtteri Etholen quer abgelegt wurde. Der Serienmeister stand nun unter Druck, hielt diesem aber zunächst etwas besser Stand, als in der 10. Minute Juho Järvinen satt in den langen Winkel abschloss. Gerade als dann in der 15. Minute Kimmo Kinnunen wieder nach einer Strafe von der Bank kam, konnte er zusehen, wie Loviisa den alten Abstand wieder herstellte: Peik Salminen erhöhte für sein Team auf 1:3. In der SChlussphase ging es nun hin und her: zunächst schloss Timo Toivonen mit einem Schuss von links auf 2:3 auf. Nur eine Minute später scheiterte zwar zunächst Salminen an Toivoniemi - da dieser Versuch nach einem Querpass schon stark war, konnte der Nationalkeeper den Versuch nur abblocken und hatte beim Nachschuss von Ville Lehkonen keine Chance. Dass es nicht mit diesem 2:4 in die Pause ging, hatten sich die Gäste dann aber selber zuzuschreiben - zwei Sekunden vor der Pause war Järvinen nach einem Pass von Mikael Järvi einfach viel zu frei direkt vor dem Tor und konnte mit 3:4 einen recht schmeichelhaften Pausenstand für sein Team herstellen.
Nachdem Loviisa in den ersten Minuten eher wie die bessere Mannschaft aussah, zeigte sich SSV im Mitteldrittel von seiner eiskalten Seite: nach einem Bully vor dem eigenen Tor ging es bei einem Angriff über Kinnunen und Lauri Lehtonen ganz schnell - letzter schloss in der 25. Minute dann auch zum Ausgleich ab. Davon, dass er in eigener Halle von den überzähligen Gästefans ausgebuht wurde, ließ sich Järvinen in der 27. Minute nicht beirren und schloss einen Strafschuss nach einem Foul von Etholen sicher ab. Danach folgte im Mitteldrittel nicht nur zunächst eine eher ruhige Spielphase, sondern in der 37. Minute auch das 6:4, als Aaron Fägerholm aus kurzer Distanz abschloss. Doch Loviisa kam noch vor der Pause zurück, dabei verdiente sich Etholen den Adlerauge-Pokal, als er durch einen Knäuel von Spielern hindurch abschloss und Toivoniemi keine Chance ließ.
Das dritte Drittel verlief eher ausgeglichen, gerade in der zweiten Drittelhälfte zeigte sich SSV dabei eher sehr defensiv. So war es letztlich auch verdient, dass es nach sechszig Minuten 6:6 unentschieden stand - Niranen hatte zwischenzeitlich in der 47. Minute seinen zweiten Treffer des Tages markiert. Die Verlängerung war dann aber eher langweilige Kost, mehr als zwei- oder dreimal musste wohl kein Anhänger der beiden Teams tief durchatmen, so dass es auch nach 65 Minuten bei dieser Punkteteilung blieb.

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