Schweiz - Schweden 2:4 (0:3, 1:1, 1:0)

Als zweites Spiel am zweiten Tag stand für die gastgebenden Schweizerinnen gleich die vermeidlich schwerste Aufgabe des Wochenende auf dem Programm: gegen Serien-Weltmeister Schweden kann man doch meistens die Punkte direkt per Post schicken und versucht, sich dabei möglichst teuer zu verkaufen.
Dass dies gelungen war, konnten die Zuschauer allein schon an der Best Player-Ehrung sehen: dass Wils Bürgermeisterin die Präsent-Tüte ausgerechnet an Schwedens Schlussfrau Sara Hjörting vergeben durfte, zeigte schon, dass die Nummer 1 von "Sverige" keineswegs einen arbeitsarmen Abend verlebt hatte. Dabei sah es zunächst nach einem "klassischen Schweden-Spiel" aus: Die Schweiz kämpfte von Anfang an aufopferungsvoll, hatten auch durchaus sehr gute Chancen - und bekamen von den Schwedinnen eine Lehrstunde in Effektivität: Louise Wickström traf nach fünf Minuten zum 0:1, in den letzten fünf Minute musste Monika Schmid schmerzlicherweise den Ball gerade in einer Phase noch zweimal aus dem Netz holen, als die Schweizer gleich mehrere gute Chancen hatten und die Wiler Eissport-Arena Ansätze eines Hexenkessels zeigte: Anna Jakobsson (17.) und Josefina Eiremo (20.) verstanden hier aber keinen Spaß.
Während das Spiel noch das hohe Potential hatte, zu einer der vielen hohen Niederlagen gegen Schweden zu verkommen, rissen die Gastgeberinnen das Ruder nun deutlich rum - aber offenbarten gerade im Mitteldrittel auch schonungslos den signifikanten Unterschied zwischen den Teams: nur fünfzehn Sekunden, nachdem Corin Rüttimann in der 23. Minute den ersten Schweizer Treffer erzielte und somit den Jubel in der Halle noch einmal kräftig anheizte, legte sich die Schweizer Verteidigung den Ball ins eigene Netz. Die Schweizerinnen hatten nun weitere Chancen, auch während einer Strafzeit gegen Johanna Holmblom, aber scheiterten an Hjörting und der schwedischen Abwehr. Die bezeichnesten Szenen der Partie spielten sich dann in den Schlussminuten des Drittels statt: nach einem hässlichen Foul von Wickström, die Sonja Putzi in den Sprechertisch checkte, hatte die Schweiz fünf Minuten potentielle Überzahl und kontrollierte auch den Ball - doch anstatt vielleicht mit sechs Feldspielern das Tor zu erzwingen, nahm Tanja Stella eine gute Minute vor Ende der Pause eine Strafzeit. Während diese nur von den lettischen Schiedsrichtern Kumerdanks und Kristapsons angezeigt wurde, standen die Schweizerinnen paralysiert auf dem Feld, anstatt in numerischer Gleichzahl wenigstens den Ballbesitz zu bekommmen und damit die Strafe möglichst früh zum Laufen zu bekommen. Stellas Strafe wurde so erst mit der Drittelpause ausgesprochen und führte sogar zu einer sehr kurzen schwedischen Überzahl zu Beginn des Schlussdrittels, in dem die Schweiz zwar noch schwungvoller agierte, aber einfach zu viele Chancen liegen ließ. Die Szene des dritten Drittels war vielleicht der Strafschuss, den die Schweizer in Unterzahl (Ausschluss Ladina Sgier) in der 46. Minute herausholten - Michelle Wiki scheiterte ein weiters mal an Hjörting. Drei Minuten vor Schluss traf Stella dann nur aus wenigen Metern die Latte - mehr sollte einfach nicht sein. Trotzdem schlug sich die Mannschaft höchst achtbar und kann so zuversichtlich in die beiden weiteren Partien gucken.


  Schweiz   Schweden
29 Monika Schmid (TW) 1 Sara Hjorting (TW)
94 Lara Heini (TW) 30 Emelie Frisk (TW)
3 Janine Wüthrich 3 Linn Lundström
4 Ladina Sgier 4 Katarina Bjuhr
5 Ramona Ludwig 5 Anna Wijk
6 Michelle Wiki 7 Josefina Eiremo
8 Brigitte Mischler 8 Sara Helin
9 Priska von Rickenbach 10 Ranja Varli
10 Nathalie Spichiger 11 Louise Wickström
11 Nina Bärtschi 15 Johanna Holmbom
12 Tanja Stella 17 Anna Jakobsson
13 Lisa Liechti 19 Amanda Johansson Delgao
14 Sarah Altwegg 20 Amanda Larsson
15 Nicole Baumgartner 21 Isabell Krantz
17 Sonja Putzi 23 Iza Rydfjäll
18 Margrit Scheidegger 24 Cornelia Fjellstedt
21 Corin Rüttimann 25 Sofie Andersson
22 Seraina Ulber 26 Emelie Wibron
24 Flurina Marti 28 Jennifer Stalhult
25 Katrin Zwinggi 29 Cassandra Edberg