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11. Dezember 2011, 15 Uhr, Athletik-Zentrum St. Gallen, Zeit für den Show-Down... mit der bangen Hoffnung, dass es überhaupt eine Show gibt und die Finnen am Ende
nicht allzu down sind - so etwa könnte man die Gefühlslage der selbsternannten Experten in einem Satz etwas überspitzt beschreiben. Schweden ging als deutlicher Favorit in das Match - und wenn
die Behauptung wahr sein sollte, dass die Halbfinalbegegnung zwischen SChweden und der Schweiz bereits ein vorgezogenes Finale war, dann musste man von einem floorballsportlichen
Gemetzel allerschlimmster Ausprägung ausgehen. Insgeheim hofften die über 2000 Zuschauer in der ausverkauften Halle also, dass es wenigstens keinen zweistelligen Sieg der Schwedinnen gab.
Das grosse Zittern ging dabei schon nach etwa zehn Minuten los: Malin Eriksson hatte eine schöne Kombination, eine Art doppelten Querpass durch die finnische Abwehr, in der 8. Minute zum 1:0 abgeschlossen, zwei
Minuten später erhöhte Anna Wijk auf 2:0. Aber auch abseits der zählbaren Ereignisse spielten nur die Damen in gelb-blau. Ganz ketzerisch konnte man über das erste Drittel resümieren, der einzige Unterschied zwischen den
Schweden-Matches gegen Japan und Finnland sei es, dass Finnland eine deutliche bessere Verteidigung besitze - Hanna Pettersson beklagte sich bei zwei lumpigen Schüssen im ersten Drittel über Langeweile.
Nach nicht einmal zwei Minuten im Mitteldrittel liess Laura Kokko finnische Hoffnungen aufkeimen: aus heiterem Himmel kam die Finnen mit einem Drehschuss zum Abschluss und gab dabei Pettersson keine Abwehrchance. Doch Schweden blieb dominant und zerstörte
diese Hoffnungen nur eine Minute später in Person von Sara Kristoffersson. Trotzdem wurde Finnland nun frecher, stärker - und hatte auch ein paar gute Chancen. Für den erneuten Anschlusstreffer brauchte es aber skandinavische Nachbarschaftshilfe: das 3:2 in der 38. Minute fiel
als Eigentor.
So spielte Finnland munter im dritten Drittel mit - und die Zuschauer sahen nun von beiden Seiten Floorball vom Feinsten, der sein Eintrittsgeld verdient hatte. Im besonderen Fokus war dabei Jonna Mäkelä, die allein 14 Saves
im Schlussdrittel schrieb und dabei in mehreren Situationen geradezu grossartig reagierte. Dazu hatte die finnische Schlussfrau auch zunächst das nötige Glück, denn in der 53. lenkte sie einen Ball auf die Oberkante der Latte und zwei Minuten später wäre sie bei einem Lattenkracher
chancenlos gewesen. Doch am Ende wird der Name Mäkelä der einer tragischen Heldin sein - denn in der 56. Minute landete ein weiterer Lattentreffer von Karolina Widar genau am Oberschenkel der Schlussfrau, die sich den Ball damit ins eigene Tor legte.
Diese beiden Tore Rückstand konnte Finnland nicht mehr aufholen - trotzdem schlugen sie sich deutlich besser als jedes andere Team, was den Vergleich gegen die schwedischen Lochball-Maschinen
antrat und verdiente damit höchsten Respekt, während Schweden nach einer grossartigen WOche das Turnier absolut verdient gewann.
| Schweden | | Finnland
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---|
1 | Hanna Pettersson (TW) | 31 | Jonna Mäkelä (TW)
| 30 | Sara Hjorting (TW) | 30 | Liisa Kokkonen (TW)
| 3 | Lisah Samuelsson | 4 | Sanna Roisko
| 4 | Therese Karlsson | 7 | Laura Kokko
| 5 | Anna Wijk | 8 | Jenni Timonen
| 6 | Sanna Scheer | 9 | Eliisa Alanko
| 7 | Josefina Eiremo | 10 | Kristiina Kauppila
| 8 | Elin Tjärmström | 12 | Mia Karjalainen
| 9 | Sara Kristoffersson | 13 | Laura Mertsalmi
| 10 | Linn Lundström | 16 | Hanna-Mari Uimonen
| 12 | Karolina Widar | 18 | Elina Kujala
| 16 | Therese Strömberg | 19 | Karoliina Kujala
| 18 | Malin Eriksson | 20 | Anne Suomalainen
| 19 | Emelie Lindström | 21 | Eija Pasanen
| 20 | Amanda Larsson | 22 | Ella Alanko
| 21 | Isabell Krantz | 24 | Katri Luomaniemi
| 22 | Victoria Wikström | 25 | Minna Korhonen
| 24 | Jenny Gustafsson | 26 | Tiia Ukkonen
| 26 | Emelie Wibron | 28 | Katriina Saarinen
| 29 | Cassandra Edberg | |
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