Spiel um Platz 3: Schweiz - Tschechien 2:3 (1:0, 1:2, 0:1)
Nach dem spannenden Spiel um Platz 5 war die nahezu eintönige Meinung im Presseraum der vermeidlichen Experten: viel Attraktivität konnte man von den beiden folgenden Spielen nicht erwarten. Zu dominant hatte Schweden bis dato gespielt, als das man Finnland auch nur eine Chance zumutete und auch auch für das Spiel um Platz 3 sah man die Schweiz als den haushohen Favoriten gegen Tschechien. Als Julia Suter nach fünf Minuten in Führung brachte, war die MS Coray also voll auf Kurs, doch danach - um in der Seefahrer-Sprache zu bleiben - begab man sich immer mehr selber in schwierige Fahrwasser. Die Schweizer waren zwar bis etwa zur 25. Minute deutlich feldüberlegen, machten daraus aber viel zu wenig und enttäuschten die grossartige Kulisse. Dann kam Tschechien immer mehr auf, Heidi Jud konnte einen Schuss in der 29. Minute mit der Maske noch gerade so an den Pfosten klären - umso wervoller war es da, dass Corin Rüttimann in der 31. Minute vom rechten Flügel auf 2:0 erhöhte. Nach dem Spielverlauf war dies aber immer noch eine magere Führung - doch es kam noch schlimmer: Ramona Gabathuler holte sich eine dumme Zeitstrafe nach einem Abstandsvergehen ab und Iveta Hyrslova mümmelte den Ball in der 35. Minute in Überzahl über die Linie. Als zwei Minuten später Hanka Lackova einen erneuten "Rebound" verwertete, war das Spiel auf den Kopf gestellt. Das gab natürlich tschechisches Selbstvertrauen, während die Schweiz immer mehr ideen- und systemlos schien. In der 52. Minute sorgte dann Dominika Steglova für den Todesstoss und brachte ihre Tschechinnen erstmals in Führung. Mehr als Kampfgeist konnte man den Schweizerinnen, die auch munter ihre Reihen wechselten, dabei leider nicht unterstellen. Auch dass Figi Coray erst 47 Sekunden vor Spielende dazu kam, Heidi Jud gegen eine sechste Feldspielerin zu tauschen, war geradezu symptomatisch. Gefahr für Jana Christianova, die mit ihrer starken Leistung an die schweizer Finalplayoffs der Vorsaison erinnerte, wurde in der Schlussphase immer weniger, so dass letztlich Tschechien absolut verdient die Bronzemedaille gewann, während die Schweiz im eigenen Land in das sportliche Tal der Tränen gestürzt wurde.
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