Deutschland - Österreich, gerade für die Alpenrepublik hat dieser Vergleich immer einen besonderen Reiz - und so waren die Mädchen von Werner Daves sicherlich besonders motiviert, als es zu Beginn des zweiten Turniertages der B-Division gegen den ewigen Rivalen ging. Für die Mannschaft von Jan Kratochvil hingegen war diese Partie ein absoluter Pflichtsieg - dass man sich allerdings ein paar Wochen zuvor in Salzburg gegen denselben Gegner lange sehr schwer getan hatte, war sicherlich nicht aus den Köpfen verschwunden.
Deutschland kontrollierte die Partie von Beginn an, Österreich hingegen musste gleich nach vier Minuten den Schock verdauen, verletzungsbedingt auf Kapitänin Melanie Bernert verzichten zu müssen. Deutschland geriet in der sechsten Minute erstmalig in Unterzahl - und Alexandra Kemptner nutzte völlig überraschend diese sich bietende Chance zur Führung für Österreich (6.). Deutschland musste das Spiel machen und tat sich damit schwer - zudem war das Glück den Deutschen nicht hold: mal scheiterten sie wie in der 9. und 10. Minute am Torgehäuse, mal war es Julia Kaser im österreichischen Tor, die mit unorthodoxen Methoden, die phasenweise auch sehr glücklich wirkten, den Ball am Überschreiten der Torlinie hinderte. Trotzdem erinnerte die Partie stark an das Spiel Ungarn - Deutschland: Rot drückte, weiß kämpfte (wenn auch mit deutlich stumpferen Waffen wie die weißen Verteidiger des Vortages) - nur dass rot dieses Mal das FVD-Team darstellte und der vermeindliche David aus Österreich kam. Eine dumme Strafe gegen Lisa Hänsel (aktive Torwartbehinderung) brachte in der 12. Minute auch nur wenig Entlastung für Österreich, auch wenn das Powerplay eher uneffektiv war. Die Sensation bahnte sich dann in der 15. Minute an, als die deutsche Abwehr den Ball verlor und Sabine Hödl nicht besseres zu tun hatte, als das Spielgerät an Linda Bochmann vorbei ins Tornetz zu dreschen - Österreich führte 2:0 und konnte dies mit Kaser, Kampf und krassem Glück in die Pause retten.
Deutschland musste nun dringend ein Zeichen setzen - und dies gelang Pauline Baumgarten nach nur 33 Sekunden im zweiten Abschnitt, als sie im Nachschuss zum Anschlusstreffer einnetzte. Frederike Scholz glich in der 27. Minute bei einem Konter aus - Baumgarten war hier mit einem schönen Querpass die Vorlagengeberin. Es hatte sich also schon früh gelohnt, dass Kratochvil nun auf alle seine Spielerinnen inklusive der Top-Reihe zurückgriff. Deutschland drückte weiter, traf aber zunächst nur in Überzahl den Pfosten (31.), bevor in einem erneuten Powerplay Larissa Engel ihre Auswahl in der 34. Minute erlöste und mit 3:2 in Führung brachte. Letztlich sprang einfach zu wenig für die deutliche Feldüberlegenheit bei Deutschland heraus, auch das 4:2 durch Maria Vogt, die nach einem Torwartpatzer völlig frei vor dem leeren Tor stand, konnte über die spielerischen Mängel dieser Mannschaft nicht hinwegtäuschen.
Dass Olmouc kein sportliches Cordoba für Deutschland wurde, war nun schon praktisch entschieden - und mit schwindenden Kräften und sinkender Gegenwehr fielen im Schlussdrittel nun auch noch Tore am Fließband. Letztlich hatte Deutschland bereits nach 102 Spielsekunden im dritten Drittel auf 7:2 erhöht, Carla Benndorf, Baumgarten und Jenny Horn waren die Torschützen, so dass sich nun dieser komfortable Vorsprung verwalten ließ - genügend Ausbauen, um vielleicht im entscheidenden Spiel gegen Russland eine bessere Position zu haben, konnten die Deutschen aber diese FÜhrung letztlich auch nicht, so dass am Ende ein 10:3 zu Buche stand, bei dem sich die Österreicher gut verkauft und die Deutschen nach einigen Startschwierigkeiten gut aus den sportlichen Problemen herausgekämpft hatten.

Am Ende dieser Gallerie finden sich einzelne Fotos von Spielerinnen bei der Aufstellung sowie ein paar Warmspielimpressionen der deutschen Mannschaft.

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