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Ein mehr als schwaches Auftaktspiel gegen Lettland, eine vielleicht nicht vermeidbare, aber sehr deutliche Niederlage gegen Dänemark und ein chaotischer Auftakt mit relativ knappem
Ausgang gegen Österreich - die Bilanz der der deutschen Mannschaft bei der U19-WM war vor dem letzten Turniertag absolut unbefriedigend. Mit Kanada wartete nun ein hochmotivierter Gegner, der nicht
nur mit seiner unorthodoxen Spielweise, sondern vor allem mit zwei Remis gegen Lettland und Dänemark auf sich aufmerksam machte. Dass man dadurch in eine Außenseiterrolle gegen eine Mannschaft
geriet, die erst eine Woche zuvor in Ungarn ihr erstes Großfeld-Spiel überhaupt erlebt hatte, zeigt, wie tief diese Mannschaft gesunken war - Imagepflege war also deutlich angesagt, zumal bei einer
Niederlage drohte, die direkte Qualifikation für die B-Division(!) der WM 2014 zu verpassen.
Man musste sich verwundert fragen, was in der Mannschaft seit den zuvor zitierten schwachen Spielen passiert war. Sicherlich war nicht alles golden in den deutschen Reihen, aber die Leistungssteigerung, die sich
von Anfang an einstellte, schien ein Quantensprung. Zwar blieben auch hier manche potentielle Leistungsträger schwach und Jean Fischer hatte bei 12 Schüssen im ersten Drittel aufs Tor relativ
viel zu tun, trotzdem musste man der deutschen Mannschaft anerkennend attestieren, offensiv eine gewisse Spielkultur zu pflegen und defensiv auf ein relativ geordnetes Grundgerüst vertrauen zu können. Dass Christianna McKinney in der 13. Minute die
Führung für Kanada erzielte, war deswegen auch durchaus unverdient, Caroline Lieber merzte diesen Betriebsunfall in der 17. Minute wieder aus.
Welche Anspannung auf einzelnen Spielerinnen zu lasten schien, illustrierte kein Tor besser als der Treffer von Larissa Engel in der 22. Minute: Kanada hatte aus unerfindlichen Gründen direkt zu Drittelbeginn eine Zeitstrafe erhalten, Engel staubte eine Vorlage von Pauline Baumgarten
über die Linie zum einzigen Treffer des Mitteldrittels ab - ihr Freudenschrei ließ sich sicherlich noch in der A-Halle hören, der Jubel des deutschen Teams war bemerkenswert. Im Schlussdrittel begann Deutschland dann zwar unkonzentriert - Josephin Gacon verursachte nach nur acht Sekunden einen
Strafschuss, den Brianna Kennelly allerdings nicht regelgerecht ausführte - danach übernahm Deutschland aber die Spielkontrolle und zog nach zwei Toren von Katharina Kaminsky (44./50.) und Baumgarten (53.) uneinholbar davon - Eryn Brown traf in Überzahl kurz vor Spielende, was am hochverdienten deutschen Sieg,
der gleichbedeutend mit dem dritten Gruppenrang war, nichts änderte.
| Kanada U19 | | Deutschland U19
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1 | Rachel MacLeod (TW) | 80 | Inga Faust (TW)
| 30 | Naomi Najem-Douglas (TW) | 93 | Jean Fischer (TW)
| 2 | Ashley Allison | 2 | Josephin Gacon
| 3 | Taylor Weatherby | 4 | Caroline Lieber
| 4 | Beth Hone | 6 | Kisa Malin Reck
| 6 | Chelsey Maclean | 7 | Lisa Hansel
| 8 | Hannah Rowe | 8 | Tineke Hädrich
| 9 | Katie Linker | 10 | Larissa Engel
| 11 | Clarissa Jenika Tipping | 11 | Carla Benndorf
| 12 | Kassandra Eby | 16 | Julia Pradel
| 16 | Stephanie Shore | 17 | Michelle Dietz
| 17 | Rebecca Johnson | 19 | Felicitas Brückner
| 22 | Brianna Kennelly | 24 | Lisa Glass
| 41 | Lauren Valyear | 25 | Carolin Henze
| 47 | Jenna Soules | 26 | Alexandra Kürth
| 68 | Victoria Chapman | 30 | Katharina Kaminsky
| 77 | Katie McAllister | 35 | Manja Beckmann
| 81 | Karley Ronnenberg | 41 | Pauline Baumgartner
| 88 | Eryn Brown | 45 | Larissa Kühn
| 94 | Christianna McKinney | 47 | Berit Paulsen
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