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Platzregen in München: enttäuscht musste ich am 19. Mai 2008 feststellen, dass meine ursprünglichen Pläne, von den Partien Bayern - Neuenahr und Wacker - Duisburg 2 zu berichten,
bei dem Wetter mit meiner Ausrüstung nicht zu realisieren war - zu schlecht sind meine bescheidenen Möglichkeiten, die Kamera gegen den starken Regen in der bayerischen Hauptstadt zwei Spiele lang zu schützen - vom
Fotografen ganz zu schweigen. So ging es kurzfristig nach Regensburg, wo zum einen die Wetterberichte wenigstens etwas besser waren, zum anderen aber auch Kamera und Objektive nur ein Spiel lang dem Regen trotzen mussten. Auf dem Programm stand
ein direktes Duell gegen den Abstieg, der Tabellenvorletzte Regensburg empfing das Schlusslicht aus Brauweiler. Die Pulheimerinnen hatte die Konkurrenz offenbar nicht mehr auf der Liste, aber trotz zweier Niederlagen in den beiden vorangegangenen Spielen
war mit Duisburger Schützenhilfe im Parallelspiel und relativ hohen Siegen in Regensburg und gegen Wacker München es noch möglich, den Abstieg zu vermeiden. Für das gleiche Ziel mussten die Gastgeberinnen dringend einen "Dreier" einfahren und waren dann ebenfalls
auf, allerdings deutlich mildere, Mithilfe aus Duisburg und Brauweiler angewiesen. Im Spiel beim FCR Duisburg II hatte das Team von Daniel Reich allerdings nicht überzeugen können.
Brauweiler begann aktiver als die Gastgeber, die aber in der neunten Minute die erste Torchance hatten: Brauweilers Torfrau Klara Muhle eilte bei einem Konter aus dem Strafraum, trat dabei aber wie eine Mitspielerin überden Ball, anstatt zu klären - der Heber von Anna Friedrich, die wie im Duisburg-Spiel
die aktivste Spielerin der Regensburgerinnen war, verfehlte den Ball aber knapp. In der 13. Minute tauchte dann Brauwiler auch erstmals gefährlich vor dem Regensburger Tor auf: nach einer Vorlage von Carmen Wolter
ging aber der Abschluss der Rumänin Marianna Ciorba über die Latte. In der 19. Minute folgte dann das Tor für die Gäste: nach einem Foul in der Regensburger Defensive nahm Lena Fehrenbach aus 18 Metern maß - und traf mit einem Traum-Freistoß aus 18 Metern in den langen Winkel - ein absolut verdienter Zwischenstand,
da Brauweiler die bessere Mannschaft der ersten zwanzig Minuten war. Die Partie drehte aber zusehens. Ein Konter durch Friedrich in der 20. Minute über die rechte Seite schien eine Art Initalzündung für die Gastgeberinnen zu sein, danach kamen die Oberpfälzer immer besser ins Spiel. Während die starke Schiedsrichterin Annett Grußer, die
von ihren Kollegen Daniel Kresin und Sebastian Kremer an der Linie auch sehr gut unterstützt wurde, in den ersten Minuten der Partie noch oft für Freistöße für Brauweiler entschieden hatte, waren nun häufiger die Gäste einen Schritt zu spät, gelbe Karten gegen Paula Balzer in der 20. und Jeanette Blömen in der 29. Minute waren die logische und korrekte Folge. In der 28. Minute
tankte sich erneut Friedrich, die von der Brauweiler Abwehr nicht in den Griff zu bekommen war, durch die Abwehr der Gäste, scheiterte aber an Klara Muhle. In der 35. Minute fiel dann aber der - inzwischen verdiente - Ausgleich: Brauweiler bekam trotz mehrerer Gelegenheiten den Ball nicht aus der eigenn Abwehr und nach einem Schuss von Friedrich, die an Muhle scheiterte, stand
Birgit Fellner völlig frei und hatte aus kurzer Distanz keine Probleme auszugleichen. Regensburg wurde nun immer stärker, das Ziel der Gäste musste sein, nicht noch vor der Pause in Rückstand zu geraten - doch auch dieses Unterfangen scheiterte: von der Grundlinie des Brauweiler Strafraums konnte Friedrich in der 44. Minute auf Fellner ablegen, diese traf zur inzwischen nicht unverdienten
Führung, die gleichzeit auch den Pausenstand bedeutete.
Auch wenn es in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit - Maren Meinshausen war auf Brauweiler in der 50. Minute für Patricia Salkovic gekommen -
keine bemerkenswerten Chancen auf beiden Seiten, gehörte auch diese Spielphase eher dem SC Regensburg. In der 61. Minute kam es dann im Brauweiler Strafraum zu einer hakeligen Szene: Friedrich setzte sich gegen Blömen durch und auch wenn die Brauweiler Innenverteidigerin das Knie ausfuhr, blieb die Pfeife der Unparteiischen stumm. Spielentscheidend war dies aber nicht, dafür sorgte sechs Minuten später Sabine Treml. Die Mittelfeldspielerin
trug sich wie am Wochenende zuvor in die Torschützenliste ein und schloss einen schönen Konter von Birgit Fellner über die rechte Seite ab. In der 72. Minute gab es dann gleich mehrere Gelegenheiten für Regensburg, den Sieg zu sichern, doch zunächst scheiterte Diana Papp mit einem Freistoß, danach hatte Treml
zwei Gelegenheiten, erneut zu treffen. Unter dem Strich ging aber zu wenig Gefahr von den Gästen aus, um den Heimsieg noch ernsthaft zu gefährden. Die wohl beste Gelegenheit hatte Maren Meinshausen in der 78. Minute, deren Schuss vom rechten Strafraumeck aber noch zur Ecke geklärt werden konnte. Das letzte Auswärtsspiel in der 2. Bundesliga beendeten die Gäste dann
letztlich sogar noch zu zehnt, Jeanette Blömen erhielt nach einem Foul gegen Katharina Rheinheimer noch die gelb-rote Karte - am letztlich verdienten Regensburger 1:3-Sieg, der für den letzten Spieltag noch einmal gute Chancen für den Regensburger Klassenerhalt
ermöglichte, änderte dies aber nichts mehr. Auf der anderen Seite stand mit der Niederlage Brauweiler unter allen Eventualitäten und Umständen wie dem Abstieg des Hamburger SV aus der ersten Bundesliga mit den damit verbundenen Folgen für die zweite Spielklasse
fest.
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