FCR Duisburg II - 1. FC Saarbrücken 2:1 (1:0)

Bevor das Bundesliga-Team im pcc-Stadion auf Herford traf, machte die zweite Mannschaft des FCR Duisburg den Auftakt zur Bundesliga-Saison des Vereins. Mit dem 1. FC Saarbrücken stand gleich der Meisterschaftsfavorit in der 2. Liga Süd auf dem Spielplan - für das Team von Jürgen Raab ging es also gleich mit Volldampf in die neue Saison. Jürgen Raab vertraute dabei gleich auf vier Akteurinnen, die man eher im Erstliga-Kader vermutetet hätte: neben Torfrau Christina Bellinghofen standen Marith Prießen und Marina Hegering in der Startformation, Irini Ioannidou wurde im zweiten Abschnitt eingewechselt.
Bis dahin passierte aber viel auf dem grünen Rasen, auf dem beide Mannschaften eine temporeiche Partie zeigten. Saarbrücken hatte den besseren Start, nach kurzer Zeit stellten sich aber recht ausgeglichene Verhältnisse auf dem Rasen ein. Julia Leykauf hatte in der 14. Minute eine erste Gelegenheit, doch der Versuch der Saarbrückerin nach einer undurchsichtigen Strafraumsituation wurde auf der Linie abgeblockt. In der 20. Minute hatte Duisburg dann die erste Chance. Kapitän Yvonne Zielinski, die auf der linken Flügelseite eine starke Partie zeigte, brachte einen Ball flach in den Strafraum, doch Eyline Lupprich und Nadja Deyke verpassten, so dass Romina Holz problemlos klären konnte. In der 26. Minute musste Jürgen Raab tief durchatmen, als Christina Bellinghoven fast mit einem Lupfer überwunden wurde. Aus heiterem Himmel fiel letztlich das 1:0 für Duisburg: nachdem die Saarbrücker Abwehr einen gegnerischen Freistoß unter Kontrolle bringen konnte, landete der Ball bei Sabrina Weyers, die mit einem Traumpass Zielinski bediente. Während die Saabrücker Abwehr dem kollektivem Tiefschlaf frönte, konnte die Duisburgerin in aller Seelenruhe Holz ausspielen und ihr Team in Führung bringen. Saabrücken hatte noch zwei Gelegenheiten vor der Pause, doch Sarah Karnbach scheiterte mit einem Fernschuss (42.) genauso wie Lisa Schwab kurz vor dem Pausenpfiff. Saarbrücken war die bessere Mannschaft der ersten 45 Minuten - doch Duisburg war effektiver, Sport kann eben sehr schmerzhaft sein, wenn man seine Chancen nicht verwertet.
Die zweite Halbzeit begann zunächst ohne große Highlights. Erst in der 61. Minute kam es zu einer ersten berichtenswerten Szene, in der Schiedsrichterin Sandra Jung, die ansonsten mit ihren Assistentinnen Nina Bergstein und Sylvia Kuhn eine gute Partie zeigte, sich einen Patzer leistete: in einem Zweikampf vor der Torauslinie kämpften Irina London und Lisa Schwab um den Ball - der Ball trudelte letztlich zur Ecke, weil die Saarbrückerin ihrer Gegenspielerin mit voller Absicht und Wucht den Ellbogen auf die Brust rammte. Zur Ehrenrettung der Unparteiischen sei hier aber gesagt, dass Jung so knapp vor der Torauslinie praktisch chancenlos war, diese Szene korrekt zu erkennen - und auch die Duisburger Auswechselspielerinnen, die sich beengt hinter der Torauslinie aufwärmten, monierten in dieser Szene nicht die notwendige Bestrafung. Dieser Schiedsrichter-Fehler war umso folgenschwerer, weil sich in der folgenden Szene Christina Bellinghoven ein Beispiel nahm und ebenfalls ein Nickerchen hielt, als Dzsenifer Marozsan die Ecke direkt über die schlecht aussehende Duisburger Torfrau schibbelte - passender als Teamkollegin Julia Leykauf kann man den Treffer nicht kommentieren: "Du bist schon ein Arschloch". Ja, aber eines, was viel Spaß auf dem Platz macht... Saabrücken wurde nun langsam besser, doch allzu viele Chancen gab es nicht mehr. In der 72. Minute monierten die zahlreichen und lautstarken Saarbrücker Anhänger ein Foul an Marozsan, hier lag Jung aber wohl richtig, bei dem Zusammenprall mit London weiterspielen zu lassen. Die beste Chance zur Saarbrücker Führung hatte Karnbach in der 86. Minute, doch der Abschluss ging über das Tor. So hatten sich alle Beteiligten schon auf ein Remis eingestellt, was für Duisburg wohl das leicht glücklichere Ergebnis gewesen wäre, als Eyline Lupprich noch in der zweiten Minute der Nachspielzeit die Partie auf den Kopf stellte: nach einem Abwehrschnitzer ging Lupprich über die linke Seite frei auf das Tor und schaffte tatsächlich noch das 2:1 für die Zweitvertretung des FCR. Die Partie wurde gar nicht mehr angepfiffen.


  FCR Duisburg II   1. FC Saarbrücken
21 Christina Bellinghoven (TW) 1 Romina Holz (TW)
2 Sabrina Weyers 7 Vicky Hinsberger
4 Inga Jürgen 8 Sarah Karnbach
5 Nadja Pfeiffer 12 Dzsenifer Maroszan
6 Marith Prießen 13 Julia Leykauf
7 Yvonne Zielinski (C) 14 Kelly Cronkite
8 Marina Hegering 19 Lisa Schwab
11 Eyline Lupprich 20 Josephine Henning
12 Irina London 22 Selina Wagner
15 Julia Bolle 23 Sabine Blank (C)
17 Nadja Deyke 26 Nadine Kraus
9 Irini Ioannidou 21 Laura Vetterlein
20 Saliha Yilmaz