100 Jahre Mengede 08/20 - im Rahmen der Feierlichkeiten des Vereins im Dortmunder Norden fand am 16. August 2008 auch der Tag des Frauenfussballs statt. Neben einem Testspiel der Mengeder Damen (Kreisliga) gegen die Lokalgröße SG Lütgendortmund sollte an sich der deutsche Vizemeister Duisburg gegen die SG Wattenscheid antreten - doch die Bochumer besannen sich wenige Tage vor dem Spiel, dass man doch lieber ein anderes Testspiel machen wolle - und so sprang der FFC Brauweiler kurzfristig ein. Die Absteiger in der Regionalliga waren natürlich in diesem Vergleich im idyllischen Mengeder Volkspark deutlicher Außenseiter. Immerhin zirka 150 Zuschauer fanden sich in die Sportanlage ein - die prall gefüllten Parkplätze an der Parkanlage waren leider vor allem auf eine Hochzeitsgesellschaft zurückzuführen.
In den ersten fünf Minuten der Partie wurden die Mannschaften um jeweils vier Spielerinnnen einer Traditionsmannschaft ergänzt - für diese Aktiven sicherlich ein Erlebnis, für die Teams aus Duisburg und Brauweiler aus meiner Sicht aber schon fast eine Zumutung. Bis auf eine kleine Chance durch Ana Cristina Oliviera Leite passierte in dieser Zeit nicht viel - und nachdem nach fünf Minuten und einer von manchen der Traditionsdamen doch aufreizend und respektlos lange zelebrierten Auswechslung dann jeweils elf Stammkräfte für die beiden Mannschaften auf dem Platz standen, konnte es dann auch richtig losgehen. Um es vorweg zu nehmen, Brauweiler zeigte eine starke Partie. Gerade in der ersten Phase der ersten Halbzeit lancierten die Pulheimerinnen immer wieder auch Angriffe und prüften die Duisburger Abwehr, standen auf der anderen Seite aber auch in der Defensive relativ stabil. Duisburg hingegen wirkte gegen die zweikampffreudigen Rheinländerinnen etwas müde, was allerdings nicht mit dem Spiel gegen Heerenveen am Vortag zu erklären war - bis auf Sonja Fuss und Annemieke Kiesel hatten dort die Akteurinnen der Startelf nur Kurzeinsätze. Letztlich gab es nur zwei Duisburger Großchancen, beide Male scheiterte Stephanie Goddard: in der 33. Minute traf die Ex-Gütersloherin nur den Pfosten, kurz vor der Pause wurde sie mustergültig von der freistehenden Oliviera Leite nach einem Misverständnis der Brauweiler Abwehr angespielt - doch Duisburgs Nummer 12 schoss statt in das völlig freie Tor nur die Brauweiler Verteidigerin Jeanette Blöhmen an. Somit blieb es bei einem torlosen Remis, dass sich der Regionalligist wacker erkämpft hatte.
In der zweiten Halbzeit setzte sich das favorisierte Duisburger Team dann doch durch: nach den Treffern von Hasret Kayikci (50.) und Turid Knaak (52.) drohte eine höhere Niederlage, doch Brauweiler erholte sich schnell von diesem Doppelschlag und konnte sogar den hochverdienten Ehrentreffer erzielen: Bilgin Defterli nützte eine Schwäche der Duisburger Verteidigung in der 58. Minute und setzte sich über halbrechts gegen Christina Bellinghoven durch. Letztlich erhöhte Duisburg noch auf 5:1: die eingewechselte Inka Grings legte nach einer undurchsichtigen Situation in der Brauweiler Abwehr den Ball auf Kayikci ab, die flach von der Strafraumgrenze zum 3:1 abzog (66.), in der 70. Minute vollendete Grings einen Foulelfmeter nach einem Foul von Brauweilers Torfrau Marina Hergenröther gegen Kayikci. Vier Minuten vor Schluss durfte sich dann Goddard auch noch in die Torschützenliste eintragen - und wieder war die junge Kayikci beteiligt, die die Sturm-Kollegin schön bei einem Konter einsetzte.
Brauweiler schlug sich in dieser Partie mehr als achtbar und zeigte eine große Partie, zumal die Mannschaft von Klaus Schmischke auch aufgrund der kurzfristigen Ansetzung keine Auswechselspieler zur Verfügung hatte. So waren die letztlich nur vier Tore Unterschied mehr als verdient - wenn man das Testspiel zwischen Wattenscheid und Essen als Vergleich heranzieht, hatte das Team von Martina Voss mit dem Regionalliga-Team sicherlich einen stärkeren Gegner bekommen, als dies die Bundesliga-Absteiger aus Bochum gewesen wären.

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